Heute ist der Tag des Kusses.  Offiziell gibt es diesen Gedenktag bereits seit 1990, geküsst wird allerdings schon wesentlich länger. Wikipedia listet 10 verschiedene Kussarten auf und der Mensch verteilt an die 100 000 Küsse im Laufe seines Lebens.

Warum?

Die Wissenschaft ist sich nicht einig, warum sich Menschen eigentlich küssen. Die Theorien reichen von der Entwicklung aus dem Fütterungsritual bis hin zur Sexualität. Der Mensch verbringt anscheinend in 70 Lebensjahren im Schnitt mehr als 76 Tage mit Küssen. Amerikanische Forscher sehen den Kuss alleine als Ausdruck des sexuellen Triebs. Gleichzeitig ist das Küssen auch eine Art Gesundheitscheck, wo mit abgetestet wird, ob ein Mensch genetisch zu einem passt.

Küssen fördert die Gesundheit

Man sagt, dass Vielküsser fünf Jahre länger leben als Kussmuffel. Das Herz und Immunsystem werden durch das Küssen gestärkt und der Körper bildet mehr Hormone, der Herzschlag wird schneller und der Blutdruck steigt. Darüber hinaus ist das Küssen auch ein gutes Muskel-Training, da je nach Kussart und -intensität bis zu 34 Gesichtsmuskel bewegt werden.

Nichtküsser in der Überzahl

Allerdings ist das Küssen nichts Universelles, sondern kulturell geprägt. Laut amerikanischen Forschern gibt es nur in 46 Prozent der verschiedenen Kulturen «romantisch-sexuelles Küssen». Das geht aus einer Forschungsstudio hervor, wobei dies für insgesamt 168 Kulturen untersucht wurde. Innerhalb dieser Gruppe gab es 77 Kulturen in denen romantisch-sexuelles Küssen praktiziert wurde und 91 Kulturen, die das nicht taten. In Subsahara Afrika konnte kein romantisch-sexuelles Küssen ausgemacht werden. Aus diesen Daten geht also hervor, dass das romantisch-sexuelle Küssen nicht universell und auch nicht menschheitsübergreifend ist – auch wenn wir das in der westlichen Welt gerne glauben würden. In sozial komplexeren Gesellschaften, d.h. insbesondere in Gesellschaften mit verschiedenen sozialen Schichten, ist diese Art zu küssen wahrscheinlicher. Die Forscher gehen auch davon aus, dass es als Vorspiel oder Mittel der Partnerbindung erst mit steigender Mundhygiene in Mode gekommen ist.

Andere Länder, andere Küsse

In China und in Japan küsst man sich nicht ausserhalb der Wohnung. Dort gilt: Wer sich küsst, will Sex. Deshalb dürfen sich Chinesen erst dann küssen, wenn sie verlobt sind. Das gilt auch für einen Wangenkuss. Auch in Kambodscha gilt es als äusserst unschicklich, sich in der Öffentlichkeit zu küssen.

Es gibt auch offizielle Kussverbote in der Öffentlichkeit, wie z. B. in Indonesien, Indien, Dubai, Malaysien und Russland.

Lippenbekenntnis sind in Frankreich auf Bahnübergängen verboten und in England wurde 2009 der Bereich vor dem Bahnhof Warrington Bank Quay zur kussfreien Zone erklärt.

Die Amerikaner schiessen auch beim Küssen den Vogel ab, und zwar mit einigen besonders absurden Kussverboten. So darf man in Connecticut und Michigan nicht am Sonntag küssen und in Wisconsin ist das Küssen in Zügen untersagt. Die Kussdauer wird in einigen U.S. Bundesstaaten staatlich limitiert, wie z. B.  in Halethrope, Maryland (1 Sekunde), Rhode Island und Iowa (maximal 5 Minuten). In Eureka (Nevada) dürfen Schnurrbart-Träger keine Frau küssen.  Und in Boston darf man sich offiziell nicht vor einer Kirche küssen – so ist dort auch der Hochzeitskuss für das Erinnerungsfoto verboten. In Riverside (Kalifornien) dürfen sich zwei Personen nur küssen, wenn sie vorher ihre Lippen mit Rosenwasser betupft haben.

Küsserweltrekorde

  • Die beiden Mexikaner Ernesta Hernandez Ambrosio und Jesus Juàres Vite küssten 2013 ganze 76 Stunden ein Auto (!). Hoffentlich von aussen, denn in Italien ist in einigen Gegenden das Küssen im Auto verboten.
  • Ekkachai und Laksana Tiranarat küssten sich 2013 ganze 58 Stunden 35 Minuten und 58 Sekunden lang.
  • Der längste Unterwasskuss fand 2010 in Italien statt und dauerte 3 Minuten und 24 Sekunden.
  • Ein richtiges Kussfest fand 2009 in Mexico City statt, als sich gleichzeitig 39.879 Menschen küssten. Es waren auch Küsse zwischen mehr als 2 Personen erlaubt – daher die ungerade Zahl.

Diese Verbote und skurrilen Aktivitäten rund um das Küssen stören unsere tierischen Freunde eher weniger, und so küssen sie, was das Zeug hält.