Tag

Safe House

Kambodscha

Freud und Leid in Kambodscha

Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause ging es am 13.3.2022 mit der Singapore Airlines nach Singapur und dann weiter nach Siam Reap. Nach einem unvergesslichen Antigen-Test am Flughafen wurde ich am Ausgang freudig von Theavy Bun und Patrik Roux empfangen. Bei meinem Besuch im Februar 2020 war ich die letzte und jetzt wieder die erste Besucherin aus Europa nach zwei Jahren. Die Autofahrt nach Battambang verlief wie im Fluge, und zwar nicht nur weil sie wegen der neugebauten Autobahn nun eine Stunde kürzer ist, sondern da wir uns jede Menge zu erzählen hatten.

„Schultage“

Das dichte Programm für die Woche begann am nächsten Morgen. Bei unserer Ankunft im Safe House, waren die drei Assistentinnen Thida, Lida und Sanya – gemeinsam mit den großen Kindern – bereits beim Beladen des Kleinlasters für die Chrapkrasang Primarschule. Zum ersten Mal seit dem Beginn der Pandemie durfte wieder ein sogenannter „Schultag“ durchgeführt werden. Dieses Programm betreibt die NGO AVEC seit einigen Jahren und es geht darum, sicherzustellen, dass Kinder aus armen Verhältnissen regelmäßig in die Schule gehen. Dazu sichert sich AVEC die Unterstützung seitens der Lehrerschaft, indem diese mit Unterrichtsmaterial und einem kleinen Zustupf motiviert werden. Die Schule verteilt Vouchers an die unterstützten Schüler und übernimmt auch die Kommunikation mit den betroffenen Eltern, die an diesem Tag präsent sein müssen.

Die Schüler und Eltern sitzen getrennt am Boden und jeder wird aufgerufen und die Anwesenheit kontrolliert. Dann werden die Kinder mit besonders vielen Fehltagen aufgerufen und deren Eltern müssen ihre Abwesenheit erklären. Theavy betont die enorme Wichtigkeit des Schulbesuchs und im Anschluss bekommt jede Familie 6 Flaschen Soja – und Fischsauce, einen Karton Nudeln und 10 kg Reis. Die Schüler werden mit einer Tasche, Schuluniform, Jause, Seife und Schreibutensilien inklusive Heften ausgestattet.
Obwohl ich bereits vor zwei Jahren an so einem Anlass teilgenommen habe, bin ich auch dieses Mal von der perfekten Organisation begeistert, die dafür sorgt, dass die Verteilung an über 100 Schüler und Eltern wie am Schnürchen abläuft.

Nach unserer Rückkehr ins Safe House verbringe ich den Nachmittag mit dem Aufräumen unseres Femmes des rizières Archivs.
Am nächsten Morgen ging es in die Salabalat Primarschule, die auch von den Kindern des Safe House besucht wird.

Besuch in den Dörfern

Das Ehepaar Roux besucht immer wieder die Familien der unterstützten Kinder zuhause, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Da die WeCare-Association vor kurzem eine Spende für die Unterstützung von drei Familien bekommen hat, besuchten wir potenzielle Empfänger. Patrik und Theavy geht es um Nachhaltigkeit bei der Verwendung von Spendengeldern. Deshalb verwenden sie viel Zeit und Energie für die Auswahl der Begünstigten. Konkret geht es darum, geeignete Familien für den Bau eines Hauses auszuwählen. Eines der Kriterien ist, dass die Familie im Besitz des Landes ist, auf dem gebaut werden soll. Ist dies nicht der Fall, dann würde der Besitzer des Landes recht schnell Anspruch darauf erheben. Aus diesem Grunde fielen die ersten beiden leider durch den Rost, auch wenn es furchtbar anzusehen war. Es handelt sich um zwei Familien, in denen querschnittsgelähmte Personen leben. Der 50jährige Familienvater ist gelähmt und vegetiert auf einer Pritsche. Man hat ihm mit einem Schal eine Metallschüssel umgebunden… seine 92-jährige Mutter kauert in einem Verschlag vor der Hütte und isst. Ein kleiner Erfolg: Beim letzten Besuch von Theavy und Patrik lag die alte Frau schutzlos an der prallen Sonne… und wir sprechen von Temperaturen um 35° Celsius und mehr. Der leider nicht besonders aktive Enkelsohn hat daraufhin diesen Verschlag für die Großmutter errichtet. Wir haben Reis, Nudeln und Sojasauce gebracht. In der nächsten Familie gibt es eine querschnittsgelähmte Frau und Mutter von 8 Kindern, die ohne Unterlage auf einer Pritsche aus Holz liegt. Sie wohnt in der Hütte ihrer Schwester, unter der Pritsche liegen die Exkremente der Frau und sie ist vollkommen apathisch. Einer ihrer Töchter ist da und kocht für die anwesenden Familienmitglieder. Die ganze Situation ist furchtbar.

Der nächste Stopp ist eine Familie mit 5 Jungen, die von Theavy und Patrik eigentlich als Empfänger für eine von uns gebaute Hütte in Erwägung gezogen worden waren. Die Familie hatte ursprünglich einen guten Eindruck gemacht, da ihr offensichtlich das Land gehört, wo sie wohnen und der Vater eine fixe Arbeit hat. Die Mutter war allein mit den Kindern zuhause und bereits jetzt zeigt der älteste, achtjährige Sohn Zeichen von Rebellion und Unfolgsamkeit – es ist schwer zu beschreiben, aber wir hatten alle drei den Eindruck, dass hier etwas ganz massiv schiefläuft. Theavy hatte bereits versucht Informationen über die Familie einzuholen und dabei festgestellt, dass es über die Mutter einige nicht sehr erfreuliche Gerüchte gibt. Theavy und Patrik bleiben dran und werden die Familie weiter begleiten.

Besuch auf dem Müllplatz

Bei unserer Rückkehr in das Safe House wird der Kleintransporter neu beladen, denn am Nachmittag steht ein Besuch bei den Leuten auf der Müllhalde an. Insgesamt 32 Familien wohnen auf dem Gelände einer Müllentsorgungsfirma und ich war bei meinem letzten Besuch vor zwei Jahren auf die furchtbaren Lebensumstände dieser Menschen aufmerksam geworden. Deshalb hatte sich die WeCare-Association entschlossen, diesen armen Familien eine Notfallpaket zu spenden. Bei einer Temperatur von ca. 35°C und sehr hoher Luftfeuchtigkeit fuhren wir dann zur Halde, wo sich die Familien dann sofort um uns scharrten und beim Abladen der gespendeten Güter halfen. Auch hier hatten Theavy und ihr Team im Vorfeld Voucher ausgeteilt, um sicherzustellen, dass die Hilfsgüter an die richtigen Personen kommen.

Die Familien setzten sich auf den Boden und wir verteilten schwitzend mit Masken Nahrungsmittel, Waschschüsseln, Aufbewahrungsboxen, Moskitonetze, Decken und Matten. Somit haben wir zumindest für die nächste Zeit das Leben dieser Menschen etwas Erträglicher gestalten können. Im Anschluss wurden wir noch eingeladen, die Behausungen der Familien zu besichtigen. Da es am Vorabend geregnet hatte und im Inneren der Hütten oft nur Lehmboden ist, war dieser aufgeweicht und die Feuchtigkeit war deutlich zu riechen. Es ist sehr deprimierend zu sehen, wie manche Menschen leben müssen.

Samlot

Der folgende Tag brachte eine schöne Abwechslung: Wir fuhren ins 84 km entfernte Samlot, um dort eine Absolventin der Schneiderausbildung von avec zu besuchen, der wir dort die Selbständigkeit finanziert hatten. Die junge Frau betreibt jetzt auf dem Grundstück ihrer Eltern ein Schneideratelier und nebenan hat ihre ältere Schwester einen Kosmetiksalon. Die jungen Frauen machten einen zufriedenen Eindruck und ihre Geschäfte scheinen zu laufen. Die ältere Schwester freute sich sehr auf ihre bevorstehende Hochzeit in der darauffolgenden Woche und die ganze Familie war bereits im Vorbereitungsstress.

Der Rückweg führte uns durch eine wunderbar grüne Landschaft, in der es viele Maniokplantagen, Mangobäume und Cashew Bäume gibt. Diese Gegend ist unglaublich fruchtbar!

Die nächsten beiden Tage verbrachte ich gemeinsam mit Theavy im Atelier, wo wir an neuen Produkten für Femmes des rizières arbeiteten.

Siam Reap

In der Zwischenzeit stiegen die Aufregung und Vorfreude bei den Kindern im Safe House, da der geplante Ausflug nach Siam Reap immer näher rückte. Vor allem die kleineren Kinder hatten bereits seit Tagen ihre Kleider für die Reise vorbereitet. Endlich war es so weit! Der gemietete Bus für einen Großteil der Mitreisenden war da und wurde vollgepackt. Die Kinder, die unter Reisekrankheit leiden, wurden auf die Ladefläche des Pickups gesetzt, um frische Luft zu haben.

Wir kamen gegen Mittag in Siam Reap an und gingen gleich zum Mittagessen. Es ist unglaublich, wie sich Siam Reap in zwei Jahren verändert hat. Es wurden sehr viele Geh – und auch Fahrradwege gebaut. Allerdings sind auch mehrere Hotels und Restaurants geschlossen worden. Vor allem die großen Buffetrestaurants mit traditioneller Tanzvorführung, welche vor Corona große Touristengruppen empfingen, mussten schließen und werden so schnell auch nicht mehr öffnen.

Dieser erste Eindruck von fehlenden Touristen bestätigte sich auch beim Besuch von mehreren Tempeln an den beiden Tagen unseres Aufenthalts in Siam Reap. Man trifft nur vereinzelt auf ausländische Touristen und es sind mehr kambodschanische Besucher vor Ort. Das hat katastrophale Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, die dringend auf Devisen angewiesen ist.

Ein Highlight für alle war der Besuch eines lokalen Buffetrestaurants, in dem sich die Kinder nach Herzenslust die Bäuche vollschlagen konnten. Unbezahlbar, der Anblick dieser strahlenden Kinderaugen die freudig und stolz ihre „dicken“ Bäuche präsentierten und ihr Wohlgefühl zum Ausdruck brachten.

Immer wieder erstaunt mich auch die unglaubliche Disziplin und Konsequenz, die Theavy und Patrik bei der Erziehung der Kinder an den Tag legen. Dies zeigt auch Wirkung: Bei unserer Rückkehr ins Hotel, sprangen die Kinder noch in den Pool. Es waren zwar außer uns nur wenige andere Gäste im Hotel, aber die Kinder wurden doch angehalten sich ruhig zu verhalten. Es waren circa 25 Kinder im Pool und man hörte… nichts!

Ein Besuch der zentralen Pub Street am nächsten Abend brachte wieder strahlende Gesichter, da wir alle auf ein Eis einluden. Aber: Die Anzahl der am Abend belebten Straßen ist innerhalb von zwei Jahren auf eine gesunken. Hier sind einige wenige Restaurants und Bars geöffnet und kämpfen mit lauter Musik um die Aufmerksamkeit der wenigen Touristen. Es wird noch lange dauern, bis der Tourismus sich hier wieder erholt.

Abschied

Traurig war der Abschied am nächsten Tag nach einer sehr intensiven und aufregenden gemeinsamen Zeit. Die Kinder überhäuften mich mit liebevoll selbstgebastelten Geschenken und vor allem aber mit strahlenden Blicken und jeder Menge Umarmungen.


Der Taxifahrer bat mich um ein gemeinsames Foto, da ich für ihn nach mehr als 2 Jahren die erste Kundin war, die er zum Flughafen brachte. Der Flughafen selbst war fast menschenleer und es waren gerade mal zwei Flüge auf der Anzeigetafel: Mein Flug nach Singapur und ein Flug nach Phnom Penh.
Fazit: Ich komme sicher wieder und diese ohnehin armen Menschen werden noch lange an den Konsequenzen der Corona-Beschränkungen leiden. Außerdem bin ich enorm dankbar, dass ich die Möglichkeit habe so intensive Begegnungen zu erleben und dass ich dazu beitragen kann für einige Kinder unvergessliche Erinnerungen zu schaffen, die ihr Selbstwertgefühl stärken und die ihnen niemand mehr nehmen kann.

Internationaler Frauentag Kambodscha Safe House

Interview mit Theavy Bun

Die heute 35jährige Theavy Bun wurde 1982 in Battambang, Kambodscha geboren und leitet das von der NGO AVEC finanzierte Safe House in Battambang. Theavy ist seit 2004 im humanitären Bereich tätig. Sie ist eine besondere Frau und wir möchten mit ihrem Porträt anlässlich  des Internationalen Frauentages unsere Serie an Interviews mit starken Frauen beginnen. Unabhängig von MeToo und anderen Solidaritätsaufrufen, sind es auf der ganzen Welt genau diese starken Frauen, die einen Unterschied machen – und zwar für Frauen als auch für Männer. Es ist uns eine Ehre, dass Theavy sich spontan – und auch sehr kurzfristig – für ein Interview zur Verfügung gestellt hat:

Wie war deine Schulzeit?

Meine Schulzeit begann unter dem furchtbaren Regime der Roten Khmer und während meiner ersten drei Schuljahre wurden noch ganz viele Bomben auf die Stadt geworfen. Die Schule war extrem wichtig für mich, und ich war eine sehr fleissige und motivierte Schülerin, da ich aus einem sehr armen Umfeld stamme, welches stark vom Krieg betroffen war. Ich trug vier Jahre lang die gleiche Schuluniform, die nicht einmal einen Reissverschluss mehr hatte, wofür ich mich den ganzen Tag lang schämte. Unmittelbar nach meiner Matur begann ich zu arbeiten, um meinen Eltern zu helfen und mir eine Zukunft aufzubauen.

Warum hast du dich für die Arbeit im humanitären Bereich entschieden?

Ich war immer schon in Kontakt mit sehr armen Familien, die in einem sehr schwierigen Umfeld unmittelbar nach dem Genozid durch die Roten Khmer um das Überleben kämpften. Tief in mir drinnen, verspürte ich bereits damals den Wunsch, diesen verwitweten oder verlassenen Müttern, die sich tagtäglich abmühten, um ihre zahlreichen Kinder zu füttern, zu helfen. Sehr früh wurde mir bewusst, dass diese bittere Armut nur durch Bildung und Zugang zu Schulen bekämpft werden kann.

Was wolltest du werden als du noch ein Kind warst?

Ich wollte Ärztin werden, damit ich später meine Eltern pflegen hätte können.

Um wie viele Kinder kümmerst du dich?

Auf gewisse Art und Weise bin ich die Mama von den 38 Kindern, die permanent im Safe House leben. Die Kleinste ist 3 Jahre alt und die Grösste bereits 24 Jahre. Das ist auch der Grund, warum ich fast nie in die Ferien gehe – das ist eine Aufgabe, die mich voll und ganz in Beschlag nimmt und auch fast kein Privatleben zulässt. Glücklicherweise teile ich diese grosse Aufgabe und Verantwortung mit meinem Mann. Wir sind sehr froh, dass wir diesen misshandelten Kindern einen sicheren Ort bieten können.  Wir verlangen sehr viel von den Kindern und das ist uns bewusst,  aber ihre Zukunft liegt uns sehr am Herzen und die meisten von ihnen sind in der Schule auch sehr fleissig.

Darüber hinaus kümmere ich mich um den Schulbesuch von ca. 70 Kindern aus extrem armen Verhältnissen mit Eltern, die mehrheitlich Analphabeten sind. Wir betreuen diese Kinder, damit sie die bestmögliche Schulausbildung bekommen.

Weiters kümmern wir uns um ca. 20 Kinder in verschiedenen Dörfern, die bei einem Familienmitglied leben, damit sie eine weiterführende Schule besuchen können.

Ausserdem leben noch zehn junge Frauen im Safe House, die bei uns eine einjährige Schneiderlehre machen.

Wie sieht dein typischer Tagesablauf aus?

Ich komme jeden Tag um 08:00 ins Safe House und bleibe dort bis um 20:00 Uhr – sieben Tag die Woche. Ich kümmere mich um die Organisation des Safe House aber auch um die kleinsten Kinder im Safe House. Ich nehme alle Mahlzeiten gemeinsam mit den Kindern ein, denn für mich ist es sehr wichtig, dass wir Zeit miteinander verbringen und dass ich mich mit den grösseren Kindern unterhalten kann – das sind sehr schöne gemeinsame Momente!

Dein grösster beruflicher Erfolg?

Ich bin sehr demütig, wenn es darum geht, etwas als einen Erfolg zu bezeichnen – denn bei der Erziehung von so vielen Kindern mit traumatischen Erlebnissen gibt es immer wieder Rückschläge. Man muss permanent an den Verletzungen arbeiten, die sie in der Vergangenheit erlitten haben. Was mir dazu sofort einfällt ist, dass es mir gelungen ist, ein Baby und ihre kleine Schwester aus der Hölle zu befreien in der sie lebten und ihnen Tag für Tag an der Aufarbeitung ihres Traumas zu helfen. Vor allem aber, dass sie ihr Lächeln wiedergefunden haben.

Deine grösste Herausforderung?

Die Veränderung der Mentalität der Kinder, die nicht motiviert sind und sich nicht anstrengen wollen, um sich selbst eine bessere Zukunft zu schaffen. Und natürlich auch den misshandelten Mädchen zu helfen, sich wieder aufzubauen und ihr Lächeln wieder zu finden.

Deine grösste Niederlage ?

Dass es mir nicht gelungen ist, einem Kind aus seiner Lage zu helfen und auch, dass ich mehrere kleine Mädchen nicht aus ihren schwierigen Umständen befreien konnte.

Was liebst du an deiner Arbeit am meisten?

Den Kindern gute Werte beibringen und sehen wie sie wachsen und auch wieder lebensbejahend werden. Es freut mich, wenn ich sehe wie die Kinder in die Schule gehen, und dass die meisten von ihnen eine weiterführende Schulausbildung machen wollen. Ich kenne die Geschichte von jedem dieser Kinder, diese unglaublichen Leidensgeschichten, die sie täglich erleben mussten bevor sie zu uns kamen. Ihr Erfolg in ihrem neuen Leben ist ein Stück auch unser Erfolg – der Erfolg der NGO AVEC und ihrer Spender, die darauf sehr stolz sind – und ich auch!

Dein grösster Wunsch an den Weihnachtsmann?

Dass die kambodschanischen Männer, die nach Thailand gehen, um dort zu arbeiten, nicht mehr ihre Kinder und ihre Frauen verlassen. Und dass die Menschen in Kambodscha nicht mehr ihre Abfälle am Strassenrand abladen – dann wäre Kambodscha noch viel schöner.

Deine Hobbies?

Gartenarbeit, Stickerei und Französisch lernen.

Ich arbeite sehr gerne im Garten, denn das beruhigt mich und erlaubt mir meine Gedanken zu ordnen und meine Probleme zu vergessen. Das ist meine Art der Meditation.

Theavy Bun

Theavy – immer mit einem Lächeln im Gesicht!

Afrika Kambodscha Kenia Kinder

Jahresrückblick 2017

Bevor der Monat Januar zu Ende geht, wollen wir noch einmal kurz auf das Jahr 2017 zurückblicken, welches einen Meilenstein in der Entwicklung unseres Vereins darstellt. Genau heute vor einem Jahr bin ich mit meiner Tochter nach Kambodscha gefahren, um dort das Safe House zu besuchen.

Es war eine sehr interessante, spannende und intensive Zeit mit der zauberhaften Theavy Bun und ihrem engagierten und sympathischen Mann Patrik Roux und natürlich mit den Kindern. Meine Tochter hat mit den Teenagern den Kleinen Prinzen von Antoine de Saint Exupéry auf Englisch gelesen und ihr Glückwunschkartenprojekt verfolgt.

Affen beobachten uns beim Fotografieren der Blumen im Tempel.

Die Motive der Glückwunschkarten von Annas Projekt mit den geflochtenen Glücks-Armbändern aus dem Safe House.

 

Ich habe mit Theavy am Femmes des Rizières Projekt gearbeitet, das zwischenzeitlich leider etwas ins Stocken geraten ist – das wir aber auf jeden Fall weiter bearbeiten möchten. Freiwillige Helfer zu diesem Projekt sind herzlich willkommen!

Auch meine Tochter Anna war sehr beeindruckt von ihrer Erfahrung im Safe House und ich möchte sie aus ihrem Praktikumsbericht zitieren: «Ich bin sprachlos. Armut ist relativ. Diese Kinder haben mir etwas gegeben, was ich gar nicht in Worte fassen kann und ich hoffe ich konnte ihnen auch so etwas geben. Sie fehlen mir, und ich hätte sie gerne näher kennengelernt. (…) Wenn ich nun andere höre, wie sie sich über etwas Materielles beklagen, merke ich, was für ein Luxus es ist sich darüber beklagen zu können.»

In den folgenden Monaten wurde fieberhaft an der Webseite gebastelt und die Vorbereitungen für den 10. Bazaar liefen an.

Am 07. Juli 2017 ging es dann nach Kenia für den Spatenstich des Baus des Massai Bauernhofes.  Hier gibt es auch unseren Reisebericht. Manuela und ich besuchten die Gemeinde Olpirikata, deren Bewohner 18 ha Land für das Projekt «Bauernhof» zur Verfügung gestellt hatten. Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und wir versuchten, insbesondere den Männern vor Ort die Notwendigkeit der Übernahme von Verantwortung für den Bauernhof klar zu machen. Das Projekt «Bauernhof» ist bis jetzt sehr erfolgreich. Der Milchverkauf wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen und im November wurde auch bereits das erste Kalb geboren. Das zweite Kalb soll im März auf die Welt kommen  – wir sind schon sehr gespannt. Es fehlen noch verschiedene Bereiche des Bauernhofes, wie z. B. der Deich und die vollständige Bepflanzung. Die Erwartungen an die Verbesserung der Ernährungssituation der Bevölkerung durch den Anbau von Obst und Gemüse sind hoch. Auch soll die angebaute Aloe Vera dann kommerzialisiert werden und damit eine weitere potentielle Einnahmequelle darstellen.

Die nächste Station war Iloshion, wo wir uns für die Unterstützung des Projektes «Nasaru – Lernzentrum für Mädchen» entschieden.

Die Mädchen von Iloshion, die vom Nasaru Lernzentrum für Massai-Mädchen profitieren werden.

In Tanzania lernten wir dann Mokili kennen, der für uns diese wunderschönen Ponchos machte. Die Ponchos können um 120 Fr bei uns bezogen werden. Bei Interesse bitte Mail an hello@wecare-association.com.

Im November fand dann die 10. Ausgabe des Susi’s Bazaar statt und wir konnten mit den Satelliten-Veranstaltungen dazu insgesamt 80.000 Franken erzielen. Ein grosses Danke an alle Spender und Teilnehmer!

 

 

Für 2018 haben wir ganz viel vor, so wollen wir ein Stipendien Programm für talentierte Studenten lancieren, die wir fördern und an passende Paten vermitteln wollen. Ausserdem möchten wir gerne in Kenia Ausbildungsplätze nach Schweizer Modell (Hotelfachschule) schaffen. Darüber hinaus muss natürlich das Projekt Nasaru umgesetzt werden.

Einen weiteren Anlass gibt es am 1. März 2018, dann findet nämlich im Weissen Wind in Zürich eine Aufführung des extrem erfolgreichen Einpersonenstücks «Caveman» zugunsten der WeCare-Association statt. Tickets und Info gibt es hier.

Es wird ein spannendes Jahr!

Essen Kambodscha Kinder

Kein-schmutziges-Geschirr-Tag

Zu Hause bleiben am 18. Mai 2017 die Spülen und Spülmaschinen sauber, denn es ist der Kein-schmutziges-Geschirr-Tag. Dieser verrückte Feiertag wurde in den USA erfunden, wobei der Initiator allerdings unbekannt ist. An diesem Tag soll kein schmutziges Geschirr entstehen, das dann gespült werden müsste. Das Ziel dieses Tages ist es somit auch nicht, das schmutzige Geschirr zu stapeln und es am nächsten Tag zu waschen.

Schön, wenn man die Wahl hat. Im Safe House in Battambang gibt es nicht nur Berge von Geschirr – dreimal pro Tag. Auch passiert das Geschirr spülen noch auf sehr traditionelle Art und Weise.

 

Kochen ist – genauso wie das Geschirr spülen – eine Gemeinschaftsangelegenheit. Für grosse Essen und Feste müssen alle mithelfen. Da wird geschnipselt und gerüstet, was das Zeug hält. Auch Knoblauch wird in relativ grossen Mengen verwendet. Dafür besteht dann wenigstens keine Vampir-Gefahr.