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Olpirikata

Afrika Farm in Afrika Hühnerzucht Masai Mama Africa Center (MMAC)

Susi und Manu go to Afrika – Teil 2

Auch dieses Jahr haben wir – Susi und Manu – uns wieder zu einem Realitätscheck nach Kenia aufgemacht. Wir wollten mit eigenen Augen sehen, wie sich die Projekte entwickeln. Ausserdem interessieren uns natürlich die Auswirkungen, die unsere Projekte auf die längerfristige Entwicklung der einzelnen Gemeinden haben.


Wir wussten nicht recht, was uns erwarten würden und waren daher auch sehr aufgeregt. In Olpirikata herrschte ein sehr gute Stimmung. Da wir an einem Sonntag ankamen und deshalb extra wegen uns auf die ausgedehnten Messezeremonien verzichtet wurde, kamen wir aber nicht um einige relativ lange Predigten von Laienpriestern herum. Es war ein sehr herzlicher Empfang.

Nach dieser Begrüssungszeremonie besuchten wir sofort den Bauernhof – das Acacia Camp, wie es von den Einheimischen genannt wird. Die lokale Massai-Bevölkerung hatte ja insgesamt 18 ha Land für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. Auf diesem Land steht jetzt ein Stall für 20 Kühe, drei Treibhäuser, mehrere Gemüsefelder, eine grosse eingezäunte Weide für die Kühe, ein Hühnerstall mit 250 Hühnern und 500 Aloe Vera Stauden. Die Treibhäuser sind notwendig, da in der Savanne oft ein starker Wind weht, der besonders die jungen und empfindlichen Gemüsepflanzen gefährdet.

Wir kamen dort gerade rechtzeitig zum abendlichen Melken um 17:00 Uhr. Unsere Überraschung war sehr gross, dort bereits eine Schlange an Menschen vorzufinden, die alle ihre eigenen Plastikbehälter dabei hatten, um frische Milch zu kaufen. Die Plastikbehälter erinnerten uns irgendwie an Waschmittelbehälter. Die Leute stellten sich brav an und warteten geduldig, bis sie an der Reihe waren.

Plastikbehälter, die als Milchkannen fungieren

Mitgebrachte „Milchkannen“

John Sawa Tuwei ist für die Farm verantwortlich und kümmert sich um die restlichen 6 Männer und 3 Frauen, die fix auf der Farm arbeiten. Die Männer kümmern sich um die Kühe, d.h. ihre Pflege, Fütterung und das Melken als auch um den Verkauf der Milch. Darüber hinaus bebauen sie die Felder und die Treibhäuser – wobei sie hier tatkräftigst von Antonio, einem Mitarbeiter von La Nostra Africa vor Ort, unterstützt werden. Die drei Frauen kümmern sich um die Pflege des Hühnerstalls und den Verkauf der Eier.

Die Stimmung in Olpirikata allgemein ist sehr gut, aufgrund des Brunnenprojektes war Olpirikata auch nicht von der letztjährigen Dürre betroffen, da es für das Dorf, und zwar sowohl für die Menschen als auch die Tiere, genügend Wasser durch den Brunnen gibt. Die Tatsache, dass es jetzt auch jederzeit Milch zu kaufen gibt, erscheint den Leuten wie ein Wunder. Man sieht Kinder auf der Strasse fröhlich mit ihren Milchkannen winken und die lokale Shopbetreiberin konnte ihr Geschäft durch eine kleine Bar mit dem Verkauf von Chai (Stark gezuckerter Tee mit heisser Milch) erweitern – sie ist sozusagen zum Starbuck’s von Olpirikata geworden.

Zum ersten Mal haben wir in Olpirikata selbst übernachtet, und zwar in einem Teil des Masai Mama Africa Centers. Die Versorgungslage dort ist sehr gut, da wir ausgezeichnet mit eigenen Tomaten, Eiern und Milch von der Farm bewirtet wurden. Giorgio will den Massai auch die Herstellung von Käse beibringen. Er hat daher aus Italien ein Labferment mitgebracht, um machte nun einen ersten Versuch mit der lokalen Milch. Nach dem Ansetzen der Milch mit dem Labferment musste das Ganze 24 Stunden ruhen. Dann wurde es von Antonio zu einem Käse verarbeitet. Wir haben das Ergebnis dieses ersten Versuchs gegessen, und waren sehr positiv überrascht.

Am nächsten Tag ging es dann nach Iloshion, um dort bei der Grundsteinlegung für den Bau des Nasaru Lernzentrums für Massai-Mädchen dabei zu sein. Iloshion hat letztes Jahr sehr unter der Dürre gelitten, und den Menschen dort geht es ein Stück schlechter als in Olpirikata. Trotzdem gab es einen überaus freundlichen und herzlichen Empfang. Die Kinder bildeten ein Spalier durch das wir hindurchliefen. Es war sehr emotional!

Dann hatten wir Gelegenheit die Pause der lokalen Schule zu beobachten:
Alle Kinder bringen am Morgen von zuhause etwas Milch mit. Diese Milch kommt dann in einen grossen Topf in dem Porridge für die Pause angerührt wird. In der Pause stellen sich die Kinder dann vor diesem Topf in einer Schlange an und bekommen jeweils ihre Portion.

 

Danach besuchten wir das neue Verwaltungsgebäude von Iloshion und machten zahlreiche Interviews mit Kindern und Erwachsenen.

Nach einer typischen lokalen Zeremonie mit vielen Reden und Geschenken begaben sich dann alle gemeinsam zum Bauplatz für das Nasaru Lernzentrum.

Es war eine sehr grosse Gruppe, die da durch die Savanne stapfte, da sich auch zahlreiche Eltern von Schulkindern zu dieser Feier eingefunden hatten. Die Lehrer forderten die Kinder auf, sich rund um die Grundfläche des zukünftigen Gebäudes aufzustellen. Es war sehr beeindruckend, da man so wirklich die Dimensionen des zukünftigen Gebäudekomplexes erahnen konnte. Wir legten dann symbolisch den ersten Stein und anschliessend verteilten wir noch Süssigkeiten an die Kinder. Ein bewegender Moment, auf den wir uns alle schon sehr lange gefreut hatten!

Unser nächster Halt war dann die Boma einer Familie in Olpirikata, die uns eingeladen hatte, um ein potentielles zukünftiges Projekt zu diskutieren. Die Familie wäre bereit Land für dieses noch genauer zu definierende Projekt zur Verfügung zu stellen. Auch hier wurden wir sehr freundlich empfangen, auch wenn wir beiden Frauen dann doch mit etwas Skepsis behandelt wurden.

Am Abend gab es dann eine von Antonio fabrizierte Pizza mit selbstgemachtem Käse und Tomaten von der Farm! Da wir Angst vor etwaigen Bakterien hatten, haben wir dann sicherheitshalber mit etwas Gin nachgespült – man weiss ja nie! Der nächtliche Toilettengang erwies sich als Abenteuer, das die Freundschaft zwischen Manu und Susi sicherlich positiv verstärkt hat. Das sind nämlich gemeinsame Erlebnisse, die man nie mehr vergisst und die verbinden. Überhaupt sind diverse Körperfunktionen auf solchen Reisen immer wieder sehr spannende Themen.
Als nächstes stand der Besuch von Singiraine an. Das ist eine Gemeinde mit ca. 2.000 Bewohnern, die über kein Wasser verfügt, obwohl das Flussbett direkt neben der Gemeinde verläuft. Hier bewahrheitet sich leider, dass das Gegenteil von «Gut» «Gut gemeint» ist. Eigentlich war hier von einer NGO eine Art Staudamm errichtet worden, allerdings ist das Projekt nicht vollständig fertiggestellt worden und so haben die Leute immer noch kein Wasser. Die Bevölkerung von Singiraine, d.h. die Frauen von Singiraine, muss 10 km und mehr laufen, um Wasser zu holen! Giorgio von La Nostra Africa hat hier eine Zusammenarbeit mit einer italienischen Universität, um zu ermitteln, was genau gemacht werden müsste und auch wie viel es kosten würde, um hier einen Staudamm zu errichten.

Nach einer langen und anstrengenden Fahrt nach Nairobi, machten wir uns dann noch auf die Suche nach der Gegend, wo Möbel verkauft werden, um eine Inspiration für unser nächstes Projekt zu bekommen. Bald gibt es mehr zu diesem Projekt…. Damit neigte sich unser kurzer, aber sehr intensiver Besuch auch wieder seinem Ende zu. Wir verliessen Kenia voller neuer Eindrücke und Ideen und sind uns sicher, dass wir wieder zurückkommen werden!

Afrika Kambodscha Kenia Kinder

Jahresrückblick 2017

Bevor der Monat Januar zu Ende geht, wollen wir noch einmal kurz auf das Jahr 2017 zurückblicken, welches einen Meilenstein in der Entwicklung unseres Vereins darstellt. Genau heute vor einem Jahr bin ich mit meiner Tochter nach Kambodscha gefahren, um dort das Safe House zu besuchen.

Es war eine sehr interessante, spannende und intensive Zeit mit der zauberhaften Theavy Bun und ihrem engagierten und sympathischen Mann Patrik Roux und natürlich mit den Kindern. Meine Tochter hat mit den Teenagern den Kleinen Prinzen von Antoine de Saint Exupéry auf Englisch gelesen und ihr Glückwunschkartenprojekt verfolgt.

Affen beobachten uns beim Fotografieren der Blumen im Tempel.

Die Motive der Glückwunschkarten von Annas Projekt mit den geflochtenen Glücks-Armbändern aus dem Safe House.

 

Ich habe mit Theavy am Femmes des Rizières Projekt gearbeitet, das zwischenzeitlich leider etwas ins Stocken geraten ist – das wir aber auf jeden Fall weiter bearbeiten möchten. Freiwillige Helfer zu diesem Projekt sind herzlich willkommen!

Auch meine Tochter Anna war sehr beeindruckt von ihrer Erfahrung im Safe House und ich möchte sie aus ihrem Praktikumsbericht zitieren: «Ich bin sprachlos. Armut ist relativ. Diese Kinder haben mir etwas gegeben, was ich gar nicht in Worte fassen kann und ich hoffe ich konnte ihnen auch so etwas geben. Sie fehlen mir, und ich hätte sie gerne näher kennengelernt. (…) Wenn ich nun andere höre, wie sie sich über etwas Materielles beklagen, merke ich, was für ein Luxus es ist sich darüber beklagen zu können.»

In den folgenden Monaten wurde fieberhaft an der Webseite gebastelt und die Vorbereitungen für den 10. Bazaar liefen an.

Am 07. Juli 2017 ging es dann nach Kenia für den Spatenstich des Baus des Massai Bauernhofes.  Hier gibt es auch unseren Reisebericht. Manuela und ich besuchten die Gemeinde Olpirikata, deren Bewohner 18 ha Land für das Projekt «Bauernhof» zur Verfügung gestellt hatten. Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und wir versuchten, insbesondere den Männern vor Ort die Notwendigkeit der Übernahme von Verantwortung für den Bauernhof klar zu machen. Das Projekt «Bauernhof» ist bis jetzt sehr erfolgreich. Der Milchverkauf wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen und im November wurde auch bereits das erste Kalb geboren. Das zweite Kalb soll im März auf die Welt kommen  – wir sind schon sehr gespannt. Es fehlen noch verschiedene Bereiche des Bauernhofes, wie z. B. der Deich und die vollständige Bepflanzung. Die Erwartungen an die Verbesserung der Ernährungssituation der Bevölkerung durch den Anbau von Obst und Gemüse sind hoch. Auch soll die angebaute Aloe Vera dann kommerzialisiert werden und damit eine weitere potentielle Einnahmequelle darstellen.

Die nächste Station war Iloshion, wo wir uns für die Unterstützung des Projektes «Nasaru – Lernzentrum für Mädchen» entschieden.

Die Mädchen von Iloshion, die vom Nasaru Lernzentrum für Massai-Mädchen profitieren werden.

In Tanzania lernten wir dann Mokili kennen, der für uns diese wunderschönen Ponchos machte. Die Ponchos können um 120 Fr bei uns bezogen werden. Bei Interesse bitte Mail an hello@wecare-association.com.

Im November fand dann die 10. Ausgabe des Susi’s Bazaar statt und wir konnten mit den Satelliten-Veranstaltungen dazu insgesamt 80.000 Franken erzielen. Ein grosses Danke an alle Spender und Teilnehmer!

 

 

Für 2018 haben wir ganz viel vor, so wollen wir ein Stipendien Programm für talentierte Studenten lancieren, die wir fördern und an passende Paten vermitteln wollen. Ausserdem möchten wir gerne in Kenia Ausbildungsplätze nach Schweizer Modell (Hotelfachschule) schaffen. Darüber hinaus muss natürlich das Projekt Nasaru umgesetzt werden.

Einen weiteren Anlass gibt es am 1. März 2018, dann findet nämlich im Weissen Wind in Zürich eine Aufführung des extrem erfolgreichen Einpersonenstücks «Caveman» zugunsten der WeCare-Association statt. Tickets und Info gibt es hier.

Es wird ein spannendes Jahr!

Afrika

Kenia: Impfungen Kinder

Dr. Angela hat von uns eine Karotte in Form einer Prämie bekommen, damit die restlichen – bereits finanzierten Impfungen – so schnell wie möglich an die Kinder kommen. Die Deadlines sind Ende April, Ende Mai und Ende Juni….. hoffen wir, dass es klappt. Wir halten euch auf dem Laufenden…

Dr. Angela - zuständige Ärztin beim Masai Mama Africa Center in Olpirikata

Go, go…Dr. Angela