Eine barbarische Praxis
Weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist eine barbarische Praxis, die weltweit verurteilt wird. Sie beinhaltet das teilweise oder vollständige Entfernen der weiblichen äusseren Genitalien aus nicht-medizinischen Gründen. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen von FGM betroffen. Diese Praxis ist vor allem in afrikanischen Ländern verbreitet, aber auch in einigen Teilen des Nahen Ostens und Asiens.
FGM in Kenia
In Kenia ist FGM immer noch weit verbreitet, insbesondere in einigen Gemeinden und Regionen. Laut einer Umfrage der Demographic and Health Surveys (DHS) aus dem Jahr 2014 wurden schätzungsweise 21 Prozent der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren in Kenia einer Form von FGM unterzogen.
Die Prävalenz von FGM variiert jedoch stark zwischen verschiedenen ethischen Gruppen und Regionen in Kenia. In einigen Gemeinden, wie den Maasai, Samburu und Pokot, ist die Praxis besonders verbreitet. In anderen Gemeinden, wie den Luo oder Kikuyu, ist die Prävalenz deutlich niedriger.
Die kenianische Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um FGM zu bekämpfen. Im Jahr 2011 wurde das Verbot von FGM im kenianischen Strafgesetzbuch verankert. Dieses Verbot wurde später durch das Verbot von FGM Act von 2011 gestärkt, das die Strafen für die Durchführung von FGM erhöhte. Dennoch bleibt die Umsetzung der Gesetze eine Herausforderung, da die Praxis oft im Geheimen durchgeführt wird und Unterstützung und Akzeptanz in einigen Gemeinden weiterhin vorhanden sind.
Die WeCare-Association versucht in zwei Massai-Gemeinden ein Bewusstsein bei allen Mitgliedern der Bevölkerung zu schaffen, um sie davon zu überzeugen, von dieser schrecklichen Praxis Abstand zu nehmen. Mehr zu unseren Bemühungen lesen Sie hier.
Der Ritus FGM
FGM ist eine Tradition, die in einigen Gemeinschaften als Ritus des Übergangs vom Kind zur Frau angesehen wird. Es wird oft als kulturelle, religiöse und oder soziale Form betrachtet, die die weibliche Reinheit, Keuschheit und Ehefähigkeit bewahren soll. Da es keine medizinische Notwendigkeit für diese Praxis gilt, handelt es sich dabei um eine Verletzung der Menschenrechte von Mädchen und Frauen.
Gesundheitliche Auswirkungen von FGM
Die gesundheitlichen Auswirkungen von FGM sind zahlreich und können lebenslang sein. Zu den unmittelbaren Komplikationen gehören starke Schmerzen, Infektionen, Blutungen und Schock. Langfristige Auswirkungen können Menstruationsprobleme, Probleme beim Wasserlassen, sexuelle Dysfunktion, Unfruchtbarkeit und Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt umfassen. Die physischen und psychischen Folgen beeinträchtigen das Leben der betroffenen Mädchen erheblich.
Persönliche Auswirkungen von FGM
Neben den gesundheitlichen Folgen hat FGM auch schwerwiegende persönliche Auswirkungen auf das Leben der Mädchen. Es kann zu einem Verlust des Selbstwertgefühls, psychischen Traumata, Angstzuständen, Depressionen und einem Gefühl der Entfremdung von der eigenen Sexualität führen. Die Mädchen werden oft gezwungen, gegen ihren Willen und ohne ihre Einverständnis beschnitten zu werden, was ihre körperliche und seelische Unversehrtheit verletzt.
Alternativen zu FGM
Es gibt keine medizinischen oder gesundheitlichen Gründe, die FGM rechtfertigen könnten. Im Gegenteil, es gibt zahlreiche alternative Rituale, die den Übergang vom Kind zur Frau feiern, ohne schädliche Eingriffe an den Genitalien durchzuführen. Es ist wichtig, dass Gemeinschaften sich bewusst machen, dass FGM inakzeptabel ist und dass es andere Wege gibt, Mädchen auf ihre Erwachsenenrolle vorzubereiten, die ihre körperliche und geistige Integrität respektieren.
Bekämpfung von FGM
Die Bekämpfung von FGM erfordert ein umfassendes Vorgehen auf verschiedenen Ebenen. Es ist wichtig, dass Regierungen Gesetze erlassen, die FGM verbieten und die Täter bestrafen. Bildung und Sensibilisierung der Gemeinschaften sind von entscheidender Bedeutung, um das Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen von FGM zu schärfen. Es ist auch wichtig, dass Mädchen und Frauen, die von FGM betroffen sind, Zugang zu medizinischer und psychologischer Unterstützung erhalten, um ihnen bei der Bewältigung der physischen und emotionalen Folgen zu helfen. Organisationen und Aktivisten setzen sich weltweit dafür ein, FGM zu beenden und Mädchen vor dieser grausamen Praxis zu schützen.
Abschließend lässt sich sagen, dass FGM eine schreckliche Praxis ist, die das Leben von Mädchen zerstört. Es ist unsere Verantwortung als Gesellschaft, diese Praxis zu bekämpfen und Mädchen vor dieser Gewalt zu schützen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir eine Welt schaffen, in der FGM keinen Platz mehr hat.
Helfen Sie uns bei der Bekämpfung dieser schrecklichen Praxis und übernehmen Sie eine Patenschaft für ein Mädchen.
Oder spenden Sie jetzt, damit wir unsere Aufklärungsarbeit vor Ort fortsetzen können.
DANKE!
