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WeCare-Association 2020 – Jahresrückblick

2020 war ein besonders schwieriges Jahr und deshalb mussten auch wir unsere Projekte an die Corona bedingten Kollateralschäden anpassen.

Anbei ein Überblick über unsere aktuellen Projekte:

Soforthilfe – Feeding Program

Da viele Kinder in Kambodscha und Kenia aufgrund der Corona-Krise nicht in die Schule gehen konnten und können, haben wir ein Sofort-Hilfe-Programm gestartet, um zumindest für einige wenige Kinder das Schlimmste zu verhindern.

Kenia
Der Lockdown in Kenia hatte verheerende Auswirkungen vor allem auf die Bevölkerung der Slum-Gebiete. Wir haben daher ein Sofort-Hilfe-Programm unterstützt.

Kambodscha
Im Kambodscha präsentierte sich ein ähnliches Bild und wir haben daher gemeinsam mit der lokalen ngo avec eine Sofort-Hilfsmassnahme für 30 Familien gestartet. Diese Familien bekamen Hilfspakete bestehend aus Moskitonetzen, Reis, Nudeln, Fisch- und Sojasauce, Seife und Bastmatte. Wir hatten diese Familien teilweise bei unserem letzten Besuch in Kambodscha im Februar 2020 persönlich kennengelernt und waren schockiert, unter welchen Umständen diese Menschen leben müssen.

Slums Kitengela – Schule- und Frauenausbildung

Schule

Die WeCare-Association unterstützt und fördert seit über zehn Jahren Masai-Gemeinden im Rift Valley, südöstlich von Kenias Hauptstadt Nairobi. Dabei stehen Hilfe zur Selbsthilfe sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins im Zentrum. In Zeiten von Corona ist dies nötiger denn je!

Wir haben 2020 begonnen zwei Projekte eines tollen Mutter-Tochter-Teams in Kitengela (Kenia) zu unterstützen. Die Mutter Jane Gitonga betreibt seit 2014 eine Schule in Kitengela. Die Kinder in den 10 Schulstufen kommen aus den Slums von Noonkopir (Kitengela). Diese Kinder werden alltäglich mit Missbrauch, häuslicher Gewalt, HIV und permanentem Geldmangel konfrontiert. Derzeit werden dort 180 Kinder betreut und der Betrieb des ganzen Systems ist ausschliesslich spendenfinanziert. Oft reicht es nicht um die Saläre der Lehrer und die Miete zu bezahlen. Die Schule benötigt dringend Schulmöbel, Lehrer, Schulbücher, Strom, Computer und Essen. Die Schuldirektorin Jane Gitonga war sehr besorgt als im März 2020 ihre Schule wegen des Corona Lockdowns geschlossen wurde. Ganz plötzlich verloren 180 Kinder ihre festen Tagesablauf, ihre Bildung und vor allem ihre einzige sichere Mahlzeit pro Tag. Das hat leider noch dramatischere Auswirkungen: Wir hörten von jungen Mädchen, die bereit waren, ihren Körper für eine Mahlzeit zu verkaufen. Folglich stieg die Anzahl der Teenagerschwangerschaften, was immer zum Schulabbruch der Mädchen führt. Leider führte der Lockdown in Kenia auch wieder zu mehr Fällen von weiblicher Genitalverstümmelung, da das Korrektiv durch die Schule fehlt.

Die Tochter Agnes Gitonga betreibt ein Ausbildungszentrum für junge Frauen mit dem Ziel diesen nicht nur eine praktische Ausbildung zu geben sondern auch ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Bis anhin wurden insgesamt 100 Frauen zu Schneiderinnen und 40 junge Frauen zu Coiffeusen ausgebildet. Auch dieses Projekt wird ausschliesslich aus Spenden finanziert.

Femmes des rizières

Hilfe zur Selbsthilfe
Projekt, welches darauf abzielt, durch die gemeinsame Entwicklung von Produkten und die Hilfe und Unterstützung bei Marketing und Vertrieb jungen Schneiderinnen die Möglichkeit zur finanziellen Unabhängigkeit zu eröffnen. Mehr dazu unter www.femmes-des-rizieres.com .

Femmes des rizières Kinder Safe House

Reise nach Kambodscha

Nach mehr als 24stündiger Reise kam ich am 04. Februar 2020 – wenn auch sehr müde – in Battambang an. Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel wurde ich von Patrik Roux abgeholt und wir fuhren direkt ins Safe House, wo ich im Atelier sofort die Arbeit mit den Schneiderinnen aufnahm.
Unsere Perle, Schneiderin Dara ist hochschwanger und ihr Baby (es soll ein Junge werden) soll Ende Februar auf die Welt kommen.

Wir hatten eine Mammutaufgabe vor uns, da wir die grosszügige Stoffspende von Esther Enkelmann in Modelle übersetzen mussten. Via Skype hatten wir bereits die Produktion eines Upcycling Mantels definiert, und so konnte ich bereits das erste fertige Modell inspizieren. Spontan beschlossen wir, eine dazu passende Tasche zu fabrizieren. Mein Patenkind Heidi machte dann auch sofort das Fotomodell dafür.

Patrik und Theavy hatten den Kindern im Safe House noch nichts von unserem geplante Ausflug nach Siam Reap erzählt. Also fiel mir die Ehre zu, dies den Kindern nach dem Abendessen im Safe House mitzuteilen. Die Kinder waren total aus dem Häuschen und brachten ihre unbändige Freude über diese sehr willkommene Abwechslung lautstark zum Ausdruck.

Den nächsten Morgen verbrachten Theavy und ich mit der Erledigung von Einkäufen auf den verschiedenen Märkten. Wir fanden zwei hübsche grüne Stoffe und Vichymuster in verschiedensten Farben. Leider ist die Verfügbarkeit von Stoffen nach wie vor ein ungelöstes Problem. Wir bleiben dran!
Wir besuchten auch ein Mädchen aus dem Safe House, welches die Schneiderausbildung erfolgreich abgeschlossen hat und jetzt bei einer Schneiderin am Markt arbeitet sowie eine weitere Absolventin der Schneiderausbildung, die ihr eigenes Geschäft am Markt betreibt. Ihre Schwester sass hochschwanger am Boden und bügelte, während der kleine Sohn der Besitzerin am Boden rumkrabbelte. Mir war nicht wohl beim Zuschauen!

Im Anschluss daran besorgten wir noch ein paar lokale Spezialitäten, wie Wasserkakerlaken und Seidenraupen (!!), Tamarind und in Bananenblättern gegarten Fisch. Von einer Frau mit einer mobilen Garküche kauften wir noch Nudelsuppe to go und dann ging es in einen auf ausländische Produkte spezialisierten Lebensmittelladen, wo wir noch Butter, Mehl, Zucker und Kakaopulver kauften, da wir ja gemeinsam für die Kinder Kuchen und Kekse backen wollten.

Unser nächstes To Do war die Begutachtung von einem Stand, der Zuckerrohrsaft verkauft, da wir das als Inspiration für ein Projekt in Kenia brauchen.

Der Besuch der Chrabcrosang Grundschule stand am nächsten Morgen an. Die fleissigen Assistentinnen Soklida, Saya und Thida hatten bereits mit den grösseren Mädchen den Kleinlaster mit ca. 100 kg Reis, 600 Sojaflaschen, 600 Fischsauce-Flaschen, 100 Wasserflaschen, 200 Seifen, 100 Uniformen, 100 Packungen Nudelsuppe, 100 Taschen und 100 abgepackten Schulmaterialien beladen. Spannend ist, dass die Taschen und die Uniformen vom Atelier des Safe House hergestellt werden, wobei die Uniformen der Kinder auf Mass gemacht werden, da das Atelier über eine Datei mit den Massen aller Kinder verfügt. Der altersschwache und klapprige Kleinlaster brachte uns zur Chrabcrosang Grundschule, ganz in der Nähe des Safe House. In dieser Schule werden 100 Kinder aus ärmsten Verhältnisse betreut. Bei diesen Besuchen, die alle zwei Monate stattfinden, geht es darum, Absenzen der Kinder zu vermeiden und Eltern und Schüler auf den Schulbesuch zu motivieren. Deshalb muss auch jeweils ein Elternteil oder Verwandter anwesend sein. Die Kinder sitzen nach Klassen geordnet in ordentlichen Reihen am Boden und daneben sitzen ihre Verwandten. Theavy kontrolliert die Absenzenlisten und die Schüler mit den meisten Abwesenheitstagen müssen gemeinsam mit ihren Verwandten nach vorne treten und diese Abwesenheit begründen. Ein aufwendiges aber auch sehr effektives Verfahren. Im Abschluss daran werden die Hilfsgüter verteilt. Darüber hinaus gibt es auch noch Schulmaterialien für die gesamte Schule und kleine Geldgeschenke für die Lehrer.

Einen noch besseren Einblick hinter die Kulissen bekam ich am Nachmittag, als wir einige Familien der unterstützten Schüler zuhause besuchten. Eine Mutter hatte einen komplett angeschwollenen und grünen Fuss mit verfärbten Zehen. Die Verletzung war bereits drei Wochen alt und trotz starker Schmerzen kann sie nicht mehr ins Krankenhaus gehen, da es nach zwei Wochen nicht mehr als Notfall gilt und sie sich eine normale Behandlung nicht leisten kann. Die Frau weiss nicht, wie sie die Ausbildung ihrer fünf Töchter finanzieren soll und daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass die älteste Tochter demnächst ihre Ausbildung abbrechen muss, um in Thailand Geld für die Familie zu verdienen.
Alle Häuser sind ausnahmslos in einem schlechten Zustand. Das Haus der Uroma, die sich um ihre Enkelin kümmert, da beide Eltern in Thailand arbeiten, ist in einem besonders schlechten Zustand. Sie macht aber einen durchaus zufriedenen Eindruck. Vor allem das stille Einverständnis zwischen Uroma und Urenkelin zu beobachten war sehr bewegend. Die Hundewelpen, die überall herumkrabbelten trugen auch zum positiven Eindruck bei.

Im Anschluss daran kamen wir in den Vorhof zur Hölle. Mehrere Familien leben auf dem Grundstück einer Müllfirma, die dort ihre grossen Gerätschaften abstellt und auch Müll lagert. Am Eingangstor ist ein Fisch zum Trocknen aufgehängt, und es riecht stark nach Müll.
Patrik hat sich noch etwas weiter in das Innere der Behausungen vorgewagt und erzählt, dass er dort auf einen unglaublichen Geruch gestossen sei, den er nicht zuordnen konnte, aber eindeutig als ungesund – wenn nicht sogar toxisch – identifizieren konnte. Dieser Besuch hat mich sprachlos gemacht und sehr schockiert, denn die Umgebung toppte alles Vorhergehende. Die Kinder aber spielten fröhlich und alle gemeinsam posierten freudig für Fotos. So sollten Menschen nicht leben müssen!

Unser nächstes Projekt hiess dann «Wir backen Kekse und Kuchen». Naiverweise ging ich davon aus, dass das eine einfache Sache sei. Weit gefehlt! Ich hatte nicht mit dem kambodschanischen Ofen gerechnet. Es handelte sich um einen Gasofen älteren Datums, was man ihm durchaus ansah. Natürlich verfügte der Ofen auch über keine Temperaturanzeige und so stellten wir einfach auf hoch. Wir hatten bereits am Vortag die noch fehlenden Zutaten besorgt und so ging ich froh und munter ans Werk. Eine weitere grosse Herausforderung, vor allem beim Umgang mit Zutaten wie Butter und Schokolade ist die Temperatur weit über 30°C. Innerhalb kürzester Zeit schmolz die Butter und auch die Schokolade wurde bald butterweich. Nachdem Theavy und ich die Kekse backfertig gemacht hat kam der Moment der Wahrheit: Normalerweise, d.h. in meinem Schweizer Backofen, haben die Kekse eine Backzeit von 15 Minuten. Nun, in Kambodscha waren es 45 Minuten…. Der darauffolgende Mandelring wurde teilweise ein Opfer des Ofens, da ich ihn auf die unterste Stufe gestellt und doppelt so lange als in der Schweiz drinnen gelassen hatte, aber trotzdem auf das Drehen der Form verzichtet hatte…. Dies führte zu einem teilweise verkohlten Ergebnis. Wir schnitten es dann raus und Patrik behauptete sogar, dass es trotzdem essbar gewesen sei….
Beim zweiten Kuchen wusste ich es dann besser, positionierte den Kuchen in der Mitte des Gasofens und drehte ihn mehrfach. So war auch das Ergebnis ein optisch ansprechenderes und vor allem zur Gänze essbar.

Theavy und Patrik hatten beschlossen, den Wochenendausflug nach Siam Reap auch pädagogisch zu nützen und angekündigt, dass am Freitag-Abend die Verkündigung der Namen erfolgen sollte, die mit nach Siam Reap fahren dürfen. Die ganze Woche schon hatten die Kinder hin- und her gerätselt ob sie nun mitfahren dürfen oder nicht, teilweise sogar schon ihre Sachen gepackt. S. und M., 6 und 8 Jahre alt, hatten sogar täglich bei Tisch ihre Bedenken geäussert, ob wir sie mitnehmen würden, da sie nicht immer ihre Zähne putzen. Theavy hatte eine Liste mit Namen von gefährdeten Kindern erstellt, die sie mitzunehmen bereit war, allerdings brachte sie ihre Unzufriedenheit mit gewissen Verhaltensweisen zum Ausdruck und kündigte an, in der Woche darauf mit den Betroffenen Einzelgespräche führen zu wollen. So fiel letztendlich ein einziger Junge durch den Rost: Leider fällt er immer wieder durch sein aggressives Verhalten auf, und er hat auch schon andere Kinder verletzt. Mir tat der kleine Junge leid und ich versuchte noch ein gutes Wort für ihn einzulegen – vergeblich. Patrik und Theavy bestanden auf der Notwendigkeit ein Exempel an ihm zu statuieren, und zwar vor allem den anderen Kindern gegenüber und nicht, weil sie überzeugt sind, dass dies zu einer Verhaltensänderung beim Jungen führen würde. Angesichts der Tatsache, dass sie immerhin 35 Kinder erziehen, musste ich ihnen schweren Herzens Recht geben.
Die Aufregung am nächsten Morgen hätte nicht grösser sein können: Der Bus stand schon im Safe House bereit. Ein Grossteil der Kinder fuhr mit dem Bus und diejenigen, denen beim Autofahren übel wird, mussten auf der Ladefläche des Pickup – Trucks Platz finden. Kambodschanischer Pragmatismus!

Nach drei Stunden Autofahrt erreichten wir Siam Reap wo es in ein einfaches, aber sauberes Lokal zum Mittagessen ging. Den Nachmittag verbrachten die Kinder am Hotelpool. Abends ging es in ein sogenanntes Apsara – Restaurant, d.h. ein riesengrosses Restaurant für Touristen, wo es Apsara-Vorführungen gibt und ein Buffet. Das Lokal war fast komplett leer, da auch in Siam Reap die grosse Anzahl an chinesischen Reisegruppen fehlt, die aufgrund des Coronavirus keine Reisebewilligung erteilt bekommen. Des einen Leid des anderen Freud… Theavy konnte einen sehr guten Preis aushandeln…vor allem für die kleinsten Kinder. Patrik meinte noch schmunzelnd, dass die keine Ahnung hätten wie viel insbesondere die kleinen Kinder essen könnten. Diese Prophezeiung bewahrheitete sich auch und resultierte darin, dass die kleinsten Mädchen die grössten Rekorde beim Eis-Essen brachen: 10, 7 und 6 Eis am Stiel!!!
Mir war schon bewusst, dass man mit 35 Kindern eine andere Form der Disziplin einhalten muss als mit zwei. Und doch war ich sprachlos angesichts des guten und vorbildlichen Benehmens der Kinder: Nicht nur hielt sich der Geräuschpegel im Hotel schwer in Grenzen, die Kinder bedankten sich nach jedem Essen einzeln und die Grossen achteten vorbildlich auf die Kleinen. So wurde z. B. bei Spaziergängen und Besichtigungen immer ein kleines Kind einem grösseren Kind zugeteilt. Die beiden hielten sich dann an den Händen und es gab nicht den Hauch eines Problems damit.
Am nächsten Morgen ging es zuerst zum Angkor Wat und dann zum Bayon Tempel. Auch hier fiel mir wieder die unglaubliche Disziplin der Kinder auf.


Da ich mehrere Teile der Femmes des Rizières Kollektion dabei hatten, beschlossen wir den Sonntagsausflug zum Ta Phrom Tempel mit einem Fotoshooting für Femmes des Rizières zu kombinieren. Ich hatte die Kleider am Vorabend ausgegeben. Es war so toll zu sehen, wie engagiert und eifrig die Mädchen und jungen Frauen am Styling der Fotos und am Posieren und Fotografieren waren!

Leider war es dann auch schon Zeit Abschied zu nehmen. Es war wunderbar! Wir alle hatten eine wundervolle Zeit zusammen und nicht nur die Kinder haben schöne Erinnerungen – ich auch!

Anmerkung: Wir hatten im Vorfeld darüber diskutiert, ob es sinnvoller sei, diesen Ausflug zu machen oder z. B. ein kleines Töffli für eines der grösseren Mädchen anzuschaffen. Ich hatte mich letztendlich für die Durchführung des Ausflugs entschieden, und zwar deshalb, weil diese Kinder alle eine schreckliche Vorgeschichte haben und wir so positive Kindheitserinnerungen schaffen. Natürlich war meinerseits auch eine Spur Egoismus im Spiel. Auf jeden Fall werden alle noch lange Zeit von den Erinnerungen an diesen Ausflug zehren. Die Ausgaben für den Ausflug werden privat getragen!

Femmes des rizières Kenia Nasaru Lernzentrum Wasser für Iloshon

Jahresrückblick 2019

Ein ereignisreiches und spannendes Jahr neigt sich dem Ende zu.

Mitgliedschaft WeCare-Association
Wir haben 2019 unsere Website www.wecare-association.ch um den Punkt «Aktiv werden» ergänzt, wobei hier die Möglichkeiten bestehen entweder selbst Mitglied zu werden oder auch eine Mitgliedschaft zu verschenken.

Es wäre super, wenn ihr dafür ein bisschen Werbung machen könntet. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied!
Darüber hinaus, haben wir uns 2019 voll und ganz auf die Weiterentwicklung unserer Projekte konzentriert und die Kollaboration mit den Ansprechpartnern vor Ort intensiviert.

Femmes des rizières
Nach dem Launch der Lancierungskollektion arbeiten wir nun fieberhaft an den Verbesserungen und der Weiterentwicklung des Projektes. Wir konnten die beim Bazaar 2018 bestellten Produkte ausliefern und haben 2019 drei Verkaufsevents durchgeführt. Susi war im März in Kambodscha und hat vor Ort einige Projekte und potentielle Stofflieferanten besucht und mit dem Atelier gearbeitet. Die handwerkliche Qualität der Schneiderinnen ist sehr hoch und sie arbeiten bereits sehr genau. Wir müssen definitiv noch an den Abläufen arbeiten, aber in dieser Beziehung sind wir auch sehr zuversichtlich.
Die Akzeptanz der Kollektion war sehr positiv. Allerdings kämpfen wir nach wie vor mit verschiedenen Problemen, wie die lokale Verfügbarkeit von Stoffen bzw. auch deren Qualität, die leider nicht konstant ist. Eine weitere Herausforderung ist die Logistik, da der Versand von und nach Battambang (Kambodscha) zeitlich sehr aufwändig und auch kostenintensiv ist.
Wir sind derzeit sehr offen für verschiedene Möglichkeiten, da wir uns aufgrund von vorhandenen Beschränkungen flexibel in der Ausrichtung zeigen müssen.
Wir haben für ein Schweizer Startup Unternehmen mehrere Muster angefertigt, die qualitativ dem Kunden gefielen und auch zufrieden stellten, allerdings hat sich dann das Startup umorientiert.
Eine Schweizer Designerin hat uns eine wunderbare Stoffspende gemacht, die derzeit noch nach Kambodscha unterwegs ist, und wir wollen damit einige Upcycling Modelle machen.
Ausserdem planen wir die Lancierung einer Home- und Tierkollektion. Es sind auch für 2020 wieder Verkaufsevents geplant, wobei das erste die Teilnahme an den Atelier Days in Erlenbach Anfang April sein wird. Wir bitten alle Femmes des rizières auf Instagram (femmes_des_rizieres) und auf Facebook (Femmes des rizières) zu folgen! Dort gibt es nicht nur Neuigkeiten und Informationen rund um das Projekt sondern auch die Daten für die Verkaufsevents. Wir suchen natürlich auch nach potentiellen Vertriebspartnern – also wenn jemand etwas weiss, dann bitte um Info an s.riz(@)wecare-association.com!!! DANKE!

Essen mit den Kindern in Pailin – ein Highlight!

NASARU – Lernzentrum für Masai Mädchen
Manuela und Susi haben bei ihrem Besuch Ende Juni das Lernzentrum eröffnet und waren beim Einzug der 80 Mädchen in ihr neues Zuhause dabei. Es war ein sehr beeindruckendes und emotionales Ereignis. Die Mädchen sind unglaublich motiviert und haben sich wahnsinnig gefreut. Es scheint auch so, als ob die Eröffnung des Lernzentrums der ganzen Gemeinde einen richtigen Schub verleihen würde.
Die Schneiderlehrerin Faith hat im September den Unterricht begonnen, ihre Schüler sind die Bewohnerinnen von Nasaru und deren Mütter. Dazu kamen auch noch einige junge Männer! Wir haben sie mit einem Grundstock an Nähutensilien wie Stoffen, Fäden, Nadeln… ausgestattet, allerdings ist die Idee, dass sie dies in Zukunft aus dem Verkauf von selbstgemachten Produkten finanzieren können.

Eines der Produkte, die sie herstellen sollen, sind Periodenhygieneprodukte für die Mädchen. Damit würden wir zwei Probleme auf einen Schlag lösen können: Ein grosses Problem für kenianische Mädchen ist die Leistbarkeit von hygienischen Monatsbinden – häufig sehen sie sich gezwungen, diese für Sex zu kaufen! In unserer Welt unvorstellbar! In Kenia traurige Realität!
Wir sind noch auf der Suche nach Freiwilligen, die den Mädchen von NASARU zusätzliche Englischkenntnisse vermitteln!
Ausserdem planen wir für 2020 die Einrichtung eines Hühnerstalls im Nasaru – derzeit evaluieren wir die passende Organisationsform und suchen noch nach den geeigneten Projektverantwortlichen.

Eröffnung vom Nasaru Learning Center in Iloshon

Brunnenprojekt Iloshon
Das geologische Gutachten war leider negativ, das heisst wir haben keine Garantie, dass wir bei einer Bohrung dort auf Wasser stossen werden. Aus diesem Grunde wird auch keine Bohrung durchgeführt. Alternativ wird derzeit der Bau einer Rohrleitung vom nächstgelegenen Ort evaluiert. Wir sind gespannt auf die Antwort…

Business Hub Kitengela
Agnes Gitogna hat eine sogenannten SACCO Society gegründet. SACCO steht für Savings and Credit Cooperative, d.h. es handelt sich dabei um eine Spar- und Kreditvergabegemeinschaft. Diese Gruppe besteht aus 26 Frauen und 4 Männern. Die Gruppe trifft sich jeden Montag Nachmittag mit einem Trainer und jedes Mitglied bezahlt jede Woche 260 KES ( ca. 2.50 CHF) ein. Das so gesparte Geld kann als Kredit an ein Mitglied vergeben werden, wobei der Monatszins dafür für uns unglaubliche 10% beträgt! Die WeCare-Association wird 6 Monate lang die Kosten für das Training übernehmen mit dem Ziel, dass wir dann selbst eine solche SACCO gründen können und dementsprechend dann auch Lerneffekte haben. Über die Höhe des Zinses werden wir dann auch diskutieren müssen. In dieser Gruppe bekommen die Teilnehmer auch ein Basiswissen an wirtschaftlichem Handel vermittelt. So wird z. B. gerade anhand der Idee «Wir wollen Zuckerrohrjuice verkaufen» daraus eine Business Modell entwickelt. Susi ist wöchentlich in Kontakt mit Agnes, um Input zu geben und auch um zu verstehen wo die Probleme sind und welche Fragen die Teilnehmer haben. Es kristallisiert sich anhand vom Zuckerrohrsaft-Projekt aber bereits heraus, dass die lokalen Gegebenheiten nicht sehr unternehmerfreundlich sind: Um den Saft verkaufen zu dürfen benötigt man eine Gesundheitslizenz, ein Gesundheitszeugnis, eine Verkaufslizenz, eine Schürze, eine Mütze und Gummistiefel, Strom, Kühlschrank, Bänken und Stühle….. wir sind gespannt, wie sich das weiterentwickelt!
Das Wetter im Masailand hat 2019 ziemliche Kapriolen geschlagen und der Regen ist zuerst leider ausgeblieben. Die Trockenheit gepaart mit einem gewissen Unverständnis für Prioritäten hat in Olpirikata leider dazu geführt, dass mehrere Kühe gestorben sind. Die wenigen verbleibenden Kühe wurden in den nördlicher gelegenen Ort Nakuru gebracht, wo sie derzeit aufgepäppelt werden. Die WeCare-Association hat auch die Kosten dafür übernommen und wir hoffen, dass sich die ausgemergelten und geschwächten Kühe wieder erholen!

Wir posten regelmässig auf unserer Webseite www.wecare-association.ch bzw. auch auf Instagram (wecareassociation) und auf Facebook News und Updates unserer Aktivitäten und Projektfortschritte.