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Wasser für Iloshon

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Reisebericht Kenia 2021Featured

Besuch der laufenden Projekte in Kenia

Nach zwei Jahren konnte wir im Oktober 2021 das erste Mal wieder nach Kenia reisen, um dort die laufenden Projekte zu besuchen.
Da Swiss derzeit den Direktflug nach Nairobi nicht durchführt, ging es über Frankfurt nach Nairobi. Nach einer ruhigen Nacht im Flughafenhotel wurden wir, d.h. Marcia und ich, dort von Agnes Gitonga und ihrem Bruder James abgeholt.

Rehoboth Learning Center for Kings & Queens in Noonkopir

Dann ging es nach Kitengela, wo wir uns ins dortige Einkaufszentrum begaben, um für die Kinder im Rehoboth Center und für die Schule in Mpirrishi einzukaufen. Auf unserer Einkaufsliste standen unter anderem Äpfel, Kekse, Hula-Hoop-Reifen, Springseile, Zucker, Salz, Öl zum Kochen, Binden und Seife.
Danach ging es direkt in das Rehoboth Learning Center for Kings&Queens in Noonkopir, einem Elendsviertel von Kitengela. Diese Schule gilt als Privatschule, wobei sie aber hier genau das Gegenteil von europäischen Privatschulen ist, nämlich eine Schule für arme Kinder, deren Eltern sich den Besuch der öffentlichen Schule nicht leisten können. Dort wurden wir mit verschiedenen Vorstellungen der einzelnen Klassen sehr herzlich begrüsst.


Anhand dem Rehoboth Learning Centre sieht man ganz deutlich, wie gut Hilfe von aussen wirken kann. Im «Lehrerzimmer» sind Benimmregeln aufgestellt, die alle Schüler verinnerlicht haben. Das Wichtigste aber ist, dass man in dieser Schule – und das ist in dieser Gegend eher die Ausnahme als die Regel – auf das Schlagen der Schüler verzichtet.


Die Schule für derzeit 160 Schüler hat nur sehr begrenzt Raum und Ressourcen zur Verfügung. Aber man merkt, dass insgesamt eine positive und freundschaftliche Atmosphäre herrscht. Da in der Zwischenzeit der Lehrplan von der kenianischen Regierung umgestellt wurde, haben wir auch dieses Mal wieder Schulbücher für die Schule gespendet.

Mpirrishi Primary School

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Oltepesi zur Mpirrishi Primarschule, die eigentlich «nur» 104 km von Kitengela entfernt ist. Ein Weg dauert drei Stunden, da insbesondere die letzten 30 km nicht wirklich mehr als Strasse zu bezeichnen sind und wir uns teilweise fragten, ob wir es überhaupt dorthin schaffen würden. Und es war noch dazu alles trocken! Für die Menschen in und um Mpirrishi gibt es nur die Möglichkeit sich einen sogenannten Picky Boy, d.h. einen Motorradfahrer, zu bestellen, um z. B. in die nächstgelegene Krankenstation zu kommen. Der Preis für die Hin – und Rückfahrt beträgt 12.000 KES, d.h. umgerechnet ca. 120 $. Zum Vergleich: eine Köchin verdient ungefähr 60 $ im Monat.
Wie problematisch das in der Realität tatsächlich ist, das sollten wir bereits kurze Zeit später lernen.
Agnes und ihre Tochter Karen, waren bereits mehrfach in Mpirrishi und haben sich dort massiv gegen die zwar verbotene aber nach wie vor praktizierte weibliche Genitalverstümmelung eingesetzt. Das war allerdings nur möglich, da Manuel, der Schuldirektor offen dafür war. Es ging also darum, die Stimmung bei den Eltern und bei den Schülern zu erkunden, und vor allem auch die von uns unterstützten Mädchen, die Ende 2020 verstümmelt wurden, persönlich kennenzulernen. Und hier wurden wir Zeugen einer unglaublichen Aufführung. Vor versammelter Elternschaft, Dorfältesten, Lehrern und Schülern bereitete sich die Gruppe der Mädchen auf ihre Aufführung vor. Mir stockte der Atem als ich sah, dass ein Mädchen sich Plastikhandschuhe überstreifte. Ich ging näher und begann zu filmen, und tatsächlich: diese unglaublich tapferen Mädchen führten das auf, was sie selbst vor wenigen Monat traumatisiert hatte, nämlich ihre Verstümmelung. Das war eine der intensivsten Erfahrungen, die ich – und nicht nur ich – sondern auch Marcia, Agnes und ihre Tochter je erlebt haben. Uns allen standen Tränen in den Augen.


Im Anschluss an den «offiziellen» Teil des Treffens, hatten wir eine Zusammenkunft mit den Mädchen geplant. Auf dem Weg dahin zeigte uns Agnes die «Beschneiderin», eine alte Frau, deren Broterwerb die Durchführung von Genitalverstümmelung ist. Selbst sie war unglaublich berührt von der Aufführung der Mädchen und versprach spontan, die Rasierklinge nicht mehr zu verwenden. Damit wir diese Frau aber tatsächlich in Zukunft von dieser Praxis abhalten können, müssen wir dafür sorgen, dass sie ihren Lebensunterhalt durch einen alternativen Job verdienen kann.
Auf einmal kam Marcia ganz aufgeregt zu mir und zeigte mir ein kleines Mädchen, welches sich vor ca. 2 Wochen beim Spielen am Handgelenk verletzt hatte. Der Unterarm des Mädchens war mit einem Stofftuch fest bandagiert worden und die Hand des Mädchens war stark angeschwollen. Wir brachten die Mutter des Mädchens nach einigen Diskussionen dazu, den Verband zu entfernen und unser Angebot, sie und ihre Tochter mit unserem Fahrer in die nächstgelegene Krankenstation bringen zu lassen, anzunehmen. In diesem Augenblick wurde mir bewusst, welche furchtbaren Konsequenzen die weibliche Genitalverstümmelung hat: Sie führt oft auch zu Analphabetismus. Wäre das Mädchen nicht medizinisch versorgt worden, dann hätte sie mit grosser Wahrscheinlichkeit ihre Hand verloren, was wiederum dazu geführt hätte, dass man sie als von bösen Geistern besessen angesehen hätte.


Auf dem Weg zum Treffen mit den Mädchen begegneten uns zwei 23jährige Frauen, die je bereits 4 Kinder haben, und über die Agnes in Erfahrung gebracht hatte, dass sie sich demnächst verstümmeln lassen wollen, worauf wir sie dann sofort zu unserem Treffen mit den Mädchen eingeladen haben.
Die Aussagen der Mädchen waren alle gleich: Wenn sie gewusst hätten, was auf sie zukommt, dann hätten sie niemals eingewilligt und sie sind alle bereit, alles zu unternehmen, um ihre Schwestern und anderen Mädchen und jungen Frauen diese furchtbare Prozedur zu ersparen. Einige von diesen Mädchen sind so stark traumatisiert, dass sie gar nicht darüber sprechen können.

Die beiden Frauen hörten interessiert zu, nahmen die Schilderungen der Mädchen aber nicht wirklich für bare Münze. Gefragt, warum sie den diese Prozedur auf sich nehmen wollten, antworteten beide unisono, dass sie zu vollwertigen Frauen werden wollten. Der Druck ging bei einer von Mann und Schwiegermutter aus und bei der anderen hatte die Hebamme gedroht ihr bei keiner weiteren Geburt mehr zur Seite zu stehen, falls sie sich nicht verstümmeln liesse. Selbst unser Argument, dass sie bereits durch die Geburt ihrer je vier Kinder bereits eindeutig ihr «Frausein» unter Beweis gestellt hatten, prallte an ihnen ab. Wir hoffen, dass die beiden jungen Frauen sich dem Druck ihres unmittelbaren Umfeldes nicht beugen werden.
Wir verliessen Mpirrishi mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Die positive Grundstimmung seitens der Lehrer und auch der Dorfältesten lässt Hoffnung auf eine Überwindung dieser grausamen Prozedur aufkommen, allerdings ist es noch ein langer und beschwerlicher Weg vor allem aber auch aufgrund des Fehlens jeglicher lokalen Infrastruktur.


Nach einer vierstündigen Autofahrt kamen wir dann bereits bei Dunkelheit wieder in Kitengela an.

Nasaru Masai Girls Learning Center

Am nächsten Morgen dann stand unsere Reise nach Iloshon an, um dort nach unserem Projekt «Nasaru Learning Centre for Masai Girls» zu schauen. Wieder ging es vorher in die Kitengela Mall, um Dinge des Grundbedarfs, wie Seife, Waschpulver, Zucker, Salz, Öl, Binden und Toilettenpapier zu kaufen. Da wir auch dort übernachten mussten, kauften wir auch noch Matratzen, die auf dem Dach des Autos Platz fanden. Vollbepackt bis unters Dach machten wir uns dann auf den Weg nach Iloshon, wobei wir feststellten, dass sich der Zustand der Staubstrasse, zumindest bis zum Kudu Hills Projekt, merklich verbessert hatte – oder hatte sich unser Anspruchsniveau reduziert?

Wie auch immer, kurz vor dem Ziel hatten wir eine Autopanne und wurden dann vom Schuldirektor Paul gemeinsam mit Geoffrey, der den Zaun um Nasaru baut, abgeschleppt.


Auch in Iloshon hat die anhaltende Dürre ihren Tribut gefordert und viele Eltern können und wollen es sich nicht mehr leisten, ihre Mädchen ins Internat zu senden. Die Preise für das Vieh sind gefallen und den Eltern mangelt es an Geld für Essen und Wasser. Das war auch der Grund, warum wir Geoffrey, der als Maurer noch viel in der Gegend herumkommt, bereits vor einem Jahr gebeten hatten, 25 Mädchen aus anderen Gemeinden zu identifizieren, die noch ärmer als alle anderen sind und denen wir den Besuch des Nasaru Learning Centers und damit auch den Schulbesuch ermöglichen. Wir haben die Gründe dafür mit allen Mitarbeitern, von den Lehrern, der Köchin über die Hausmutter und den Wachmann besprochen. Einer der Gründe ist die Kostenstruktur, die wir mit dem Schulleiter in sehr ausführlicher Form diskutiert haben. Letztendlich konnten wir uns auf eine Kostenreduktion für die Eltern einigen. Auch haben wir die Lehrerschaft eindringlich darauf aufmerksam gemacht, dass sie auch für Anwerbung von Internatsschülerinnen in der Verantwortung stehen und die Eltern auf die Notwendigkeit des Schulbesuches hinweisen.

Am Abend haben wir dann geprüft, ob alle von uns unterstützten Mädchen auch tatsächlich da waren, und haben alle, bis auf eine erkrankte Schülerin, vorgefunden. Beim Kennenlernen realisierten wir, dass, bis auf wenige Ausnahmen, die Mädchen weder ihren Geburtstag und vielen Fällen auch nicht einmal ihr Geburtsjahr kennen. Beim anschliessenden Springseilwettbewerb hatten alle viel Spass.


Nachdem wir dann in unserem Schlafraum noch bis 22.00 Uhr ein Meeting mit dem Personal durchgeführt haben, waren wir sehr erstaunt und vor allem unausgeschlafen, als die Nachtruhe der Mädchen bereits um 04:30 mit viel Lärm endete.
Am nächsten Tag besuchten wir jede einzelne Klasse und verteilten Bleistifte, Kugelschreiber und Schreibhefte an alle 450 Schüler.

Der Aufenthalt war leider sehr kurz und es wäre schön gewesen, die Mädchen etwas näher kennenzulernen und mit ihnen direkt zu interagieren. Agnes hat auch unter den Bewohnerinnen von Nasaru bereits potenzielle Verstümmelungsopfer identifiziert, da den designierten Mädchen bereits im Vorfeld die beiden unteren Schneidezähne abgefeilt werden.
Auf dem Rückweg nach Kitengela zeigte uns Agnes ein Stück Land, welches sie letztes Jahr im Zuge des von WeCare durchgeführten Feeding Programms gemietet hat, und welches nun die Rehoboth Schule mit Gemüse versorgt.


Das Fazit unseres diesjährigen Besuchs: Corona hat die Lage für die Ärmsten der Armen nicht wirklich verbessert und es gibt viel zu tun. Also packen wir es an: Wir suchen Paten für unsere Mädchen, damit wir langfristig sicherstellen, dass diese Mädchen ihren Schulabschluss machen und die Möglichkeit auf eine Ausbildung über die Primarschule hinaus bekommen. Als Pate eines Mädchens besteht die Möglichkeit eine echte Beziehung zu diesem aufzubauen und ihr Schicksal zu verfolgen. Es gibt dreimal pro Jahr einen Fortschrittsbericht, einen Weihnachtsbrief vom Mädchen, den Jahresbericht der WeCare-Association und ein kleines Geschenk für unsere Unterstützer. Weitere Infos gibt es demnächst auf unserer Webseite www.wecare-association.ch und auf den Sozialen Medien Instagram (https://www.instagram.com/wecareassociation/) und Facebook (https://www.facebook.com/WeCareAssociation).
Es waren sehr anstrengende und intensive Tage, die uns unglaublich berührt und motiviert haben. Wir haben wunderbare Menschen getroffen, die es verdienen, eine bessere Zukunft zu bekommen. «Education is life”. Erst jetzt verstehe ich die Dimension dieses so viel verwendeten Schlagwortes.

Danke im Voraus für Deine/Ihre Unterstützung unter https://wecare-association.ch/aktiv-werden/.

Femmes des rizières Kenia Nasaru Lernzentrum Wasser für Iloshon

Jahresrückblick 2019

Ein ereignisreiches und spannendes Jahr neigt sich dem Ende zu.

Mitgliedschaft WeCare-Association
Wir haben 2019 unsere Website www.wecare-association.ch um den Punkt «Aktiv werden» ergänzt, wobei hier die Möglichkeiten bestehen entweder selbst Mitglied zu werden oder auch eine Mitgliedschaft zu verschenken.

Es wäre super, wenn ihr dafür ein bisschen Werbung machen könntet. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied!
Darüber hinaus, haben wir uns 2019 voll und ganz auf die Weiterentwicklung unserer Projekte konzentriert und die Kollaboration mit den Ansprechpartnern vor Ort intensiviert.

Femmes des rizières
Nach dem Launch der Lancierungskollektion arbeiten wir nun fieberhaft an den Verbesserungen und der Weiterentwicklung des Projektes. Wir konnten die beim Bazaar 2018 bestellten Produkte ausliefern und haben 2019 drei Verkaufsevents durchgeführt. Susi war im März in Kambodscha und hat vor Ort einige Projekte und potentielle Stofflieferanten besucht und mit dem Atelier gearbeitet. Die handwerkliche Qualität der Schneiderinnen ist sehr hoch und sie arbeiten bereits sehr genau. Wir müssen definitiv noch an den Abläufen arbeiten, aber in dieser Beziehung sind wir auch sehr zuversichtlich.
Die Akzeptanz der Kollektion war sehr positiv. Allerdings kämpfen wir nach wie vor mit verschiedenen Problemen, wie die lokale Verfügbarkeit von Stoffen bzw. auch deren Qualität, die leider nicht konstant ist. Eine weitere Herausforderung ist die Logistik, da der Versand von und nach Battambang (Kambodscha) zeitlich sehr aufwändig und auch kostenintensiv ist.
Wir sind derzeit sehr offen für verschiedene Möglichkeiten, da wir uns aufgrund von vorhandenen Beschränkungen flexibel in der Ausrichtung zeigen müssen.
Wir haben für ein Schweizer Startup Unternehmen mehrere Muster angefertigt, die qualitativ dem Kunden gefielen und auch zufrieden stellten, allerdings hat sich dann das Startup umorientiert.
Eine Schweizer Designerin hat uns eine wunderbare Stoffspende gemacht, die derzeit noch nach Kambodscha unterwegs ist, und wir wollen damit einige Upcycling Modelle machen.
Ausserdem planen wir die Lancierung einer Home- und Tierkollektion. Es sind auch für 2020 wieder Verkaufsevents geplant, wobei das erste die Teilnahme an den Atelier Days in Erlenbach Anfang April sein wird. Wir bitten alle Femmes des rizières auf Instagram (femmes_des_rizieres) und auf Facebook (Femmes des rizières) zu folgen! Dort gibt es nicht nur Neuigkeiten und Informationen rund um das Projekt sondern auch die Daten für die Verkaufsevents. Wir suchen natürlich auch nach potentiellen Vertriebspartnern – also wenn jemand etwas weiss, dann bitte um Info an s.riz(@)wecare-association.com!!! DANKE!

Essen mit den Kindern in Pailin – ein Highlight!

NASARU – Lernzentrum für Masai Mädchen
Manuela und Susi haben bei ihrem Besuch Ende Juni das Lernzentrum eröffnet und waren beim Einzug der 80 Mädchen in ihr neues Zuhause dabei. Es war ein sehr beeindruckendes und emotionales Ereignis. Die Mädchen sind unglaublich motiviert und haben sich wahnsinnig gefreut. Es scheint auch so, als ob die Eröffnung des Lernzentrums der ganzen Gemeinde einen richtigen Schub verleihen würde.
Die Schneiderlehrerin Faith hat im September den Unterricht begonnen, ihre Schüler sind die Bewohnerinnen von Nasaru und deren Mütter. Dazu kamen auch noch einige junge Männer! Wir haben sie mit einem Grundstock an Nähutensilien wie Stoffen, Fäden, Nadeln… ausgestattet, allerdings ist die Idee, dass sie dies in Zukunft aus dem Verkauf von selbstgemachten Produkten finanzieren können.

Eines der Produkte, die sie herstellen sollen, sind Periodenhygieneprodukte für die Mädchen. Damit würden wir zwei Probleme auf einen Schlag lösen können: Ein grosses Problem für kenianische Mädchen ist die Leistbarkeit von hygienischen Monatsbinden – häufig sehen sie sich gezwungen, diese für Sex zu kaufen! In unserer Welt unvorstellbar! In Kenia traurige Realität!
Wir sind noch auf der Suche nach Freiwilligen, die den Mädchen von NASARU zusätzliche Englischkenntnisse vermitteln!
Ausserdem planen wir für 2020 die Einrichtung eines Hühnerstalls im Nasaru – derzeit evaluieren wir die passende Organisationsform und suchen noch nach den geeigneten Projektverantwortlichen.

Eröffnung vom Nasaru Learning Center in Iloshon

Brunnenprojekt Iloshon
Das geologische Gutachten war leider negativ, das heisst wir haben keine Garantie, dass wir bei einer Bohrung dort auf Wasser stossen werden. Aus diesem Grunde wird auch keine Bohrung durchgeführt. Alternativ wird derzeit der Bau einer Rohrleitung vom nächstgelegenen Ort evaluiert. Wir sind gespannt auf die Antwort…

Business Hub Kitengela
Agnes Gitogna hat eine sogenannten SACCO Society gegründet. SACCO steht für Savings and Credit Cooperative, d.h. es handelt sich dabei um eine Spar- und Kreditvergabegemeinschaft. Diese Gruppe besteht aus 26 Frauen und 4 Männern. Die Gruppe trifft sich jeden Montag Nachmittag mit einem Trainer und jedes Mitglied bezahlt jede Woche 260 KES ( ca. 2.50 CHF) ein. Das so gesparte Geld kann als Kredit an ein Mitglied vergeben werden, wobei der Monatszins dafür für uns unglaubliche 10% beträgt! Die WeCare-Association wird 6 Monate lang die Kosten für das Training übernehmen mit dem Ziel, dass wir dann selbst eine solche SACCO gründen können und dementsprechend dann auch Lerneffekte haben. Über die Höhe des Zinses werden wir dann auch diskutieren müssen. In dieser Gruppe bekommen die Teilnehmer auch ein Basiswissen an wirtschaftlichem Handel vermittelt. So wird z. B. gerade anhand der Idee «Wir wollen Zuckerrohrjuice verkaufen» daraus eine Business Modell entwickelt. Susi ist wöchentlich in Kontakt mit Agnes, um Input zu geben und auch um zu verstehen wo die Probleme sind und welche Fragen die Teilnehmer haben. Es kristallisiert sich anhand vom Zuckerrohrsaft-Projekt aber bereits heraus, dass die lokalen Gegebenheiten nicht sehr unternehmerfreundlich sind: Um den Saft verkaufen zu dürfen benötigt man eine Gesundheitslizenz, ein Gesundheitszeugnis, eine Verkaufslizenz, eine Schürze, eine Mütze und Gummistiefel, Strom, Kühlschrank, Bänken und Stühle….. wir sind gespannt, wie sich das weiterentwickelt!
Das Wetter im Masailand hat 2019 ziemliche Kapriolen geschlagen und der Regen ist zuerst leider ausgeblieben. Die Trockenheit gepaart mit einem gewissen Unverständnis für Prioritäten hat in Olpirikata leider dazu geführt, dass mehrere Kühe gestorben sind. Die wenigen verbleibenden Kühe wurden in den nördlicher gelegenen Ort Nakuru gebracht, wo sie derzeit aufgepäppelt werden. Die WeCare-Association hat auch die Kosten dafür übernommen und wir hoffen, dass sich die ausgemergelten und geschwächten Kühe wieder erholen!

Wir posten regelmässig auf unserer Webseite www.wecare-association.ch bzw. auch auf Instagram (wecareassociation) und auf Facebook News und Updates unserer Aktivitäten und Projektfortschritte.