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Afrika Nasaru Lernzentrum

Susi and Manu go to Africa Teil 3

Am 30. Juni 2019 war es wieder so weit. Manu und ich machten uns auf Richtung Flughafen Zürich, um den nun schon bekannten Flug von Zürich nach Nairobi anzutreten. Wie üblich, reisten wir leicht: Wir hatten nur ca. 120 kg Gepäck verteilt auf 4 Koffer dabei.
In unserem Gepäck befanden sich jede Menge gespendete Kleidungsstücke, Wolle, Häkelnadeln, Malfarben und -blöcken sowie jede Menge T-Shirts mit dem Logo für die vier Aktivitäten, die wir im neu erbauten Nasaru – Lernzentrum für Massai-Mädchen lancieren wollen.

Wir kamen abends in Nairobi an und verbrachten einen ruhigen Abend in einem Hotel am Flughafen. Am nächsten Morgen ging es los: Giorgio holte uns ab und wir fuhren Richtung Kitengela, wo wir mit Agnes Gitonga verabredet waren. Ich hatte sie über Vermittlung von Elizabeth Leuenberger – Kajs per Facebook kennengelernt und war schon unglaublich gespannt auf das Treffen.

So fuhren wir dann ziemlich vollgepackt nach Kitengela. Agnes Gitonga hatte mir nur gesagt, dass sie in Noonkopir sei und ich sollte sie doch anrufen, sobald wir in der Nähe wären.  Da es in diesem Augenblick gerade eine Verbindung gab, liessen wir uns von Google Maps leiten. Wir fuhren von der Hauptstrasse auf eine Staubstrasse ab und dann wurde die Gegend immer unwirtlicher. Ich rief Agnes an und mit Hilfe eines zufällig vorbeikommenden Autofahrers konnten wir dann auch ermitteln, wo wir waren. Agnes wies uns an zur Moschee zu kommen. Danach mussten wir nur ca. fünfmal fragen bis wir zur Moschee kamen, wo wir bereits von Agnes erwartet wurden. Sie führte uns dann zu ihrem Zentrum, welches eigentlich aus zwei Teilen besteht: Einerseits das Gibon Women Empowerment Centre, wo Frauen zu Schneiderinnen ausgebildet werden und vor allem auch ihr Selbstwertgefühl gestärkt wird und andererseits eine Schule für die Klassen 1 bis 3 und Schlafstätte für insgesamt 100 Kinder. Bei diesen Kindern handelt es sich ausschliesslich um Kinder, die aus sehr unterprivilegierten Familien stammen. Das heisst, ihre Eltern können nicht einmal das für öffentliche Schulen notwendige Schulgeld aufbringen. Die kleinen Kinder werden von den Eltern als Babysitter für die noch kleineren Kinder missbraucht, anstatt sie in die Schule zu schicken.

Vorher machten wir aber noch einen Zwischenstopp in einem grossen Supermarkt, wo wir ein paar Dinge besorgen wollten. Für die Kinder in Agnes Gitongas Schule besorgten wir einen grossen Karton Äpfel und Orangen, 50 kg Reis, Zucker, WC-Papier und Kekse. Darüber hinaus kauften wir auch noch eine Thermoskanne und einen Warmhaltebehälter für Chapati für eine andere Agnes, nämlich aus Iloshon, die uns letztes Jahr eindeutig zu verstehen gegeben hat, dass sie das unbedingt brauchen würde. 😊.  In der Haushaltsabteilung stiessen wir dann auf zwei schwerbewaffnete Männer und Giorgio wies uns in diesem Augenblick darauf hin, dass Kirchen und Supermärkte beliebte Attentatsziele seien und dieser Supermarkt im Speziellen, da in somalischem Besitz. Unglaublich beruhigt verliessen wir diese Abteilung auf schnellstem Wege.

In der wirklich sehr ärmlichen Umgebung herrscht eine sehr positive Aufbruchstimmung. Man spürt förmlich wie die Powerfrau Agnes es schafft, Bewegung in die Köpfe der anwesenden Frauen und Kinder zu bringen. Sie ist ein grossartiges Vorbild für alle Frauen im Zentrum und hat es mit ihrem unbändigen Willen und ihrem Kommunikationstalent geschafft die Saat für eine ganz wichtige Veränderung zu säen. Wir möchten gerne, dass Agnes nach Iloshon kommt, um auch dort die Mädchen von der Notwendigkeit einer Veränderung zu überzeugen. Wir sind der Meinung, dass es viel besser ist, wenn eine von ihnen das tut und nicht eine Muzungu (weisse Ausländer), die in ihren Augen ja ohnehin keine Ahnung von ihrem Leben hat. Ausserdem möchten wir eine Kooperation mit einer von Agnes ausgebildeten Schneiderin für das Nasaru Lernzentrum eingehen.


Nach einem emotionalen Abschied und dem Versprechen wieder zu kommen, machten wir uns auf den Weg in die nächstgelegene Buchhandlung, um dort die benötigten Schulbücher für Agnes zu bestellen. Der Buchhändler war sehr kompetent und versprach uns, die Bücher zu bestellen.

Nächster Stopp war dann Olpirikata, wo wir eine sehr anschauliche Demonstration eines der Hauptprobleme bekamen: Die Gemeinde hatte uns bereits erwartet und dementsprechend stand das erste Meeting auf dem Programm. Es begann mit einem kurzen Gebet und dann wurden wir vom Dorfältesten empfangen. Dieser hiess uns nicht nur herzlich willkommen, sondern gab uns auch gleich unmissverständlich zu verstehen, dass es jede Menge Probleme innerhalb der Gemeinde gäbe, die wir lösen müssten. Unter diesen Problemen waren: Die Nachbarin der Farm, die ihre Ziegen auf das Gemüsefeld der Farm schickt, wo diese dann das Gemüse auffressen. Eine Frau der Frauenkooperative, die ausserhalb des vereinten Ortes ihren Schmuck verkauft. Das Fehlen einer Ärztin nachdem sie bereits die zweite zum Teufel geschickt hatten. Ich erklärte ihnen dann in meiner Begrüssungsrede, dass wir die Geburtshelfer von Projekten seien und diese auch gerne bis ins Erwachsenenalter begleiten. Dann aber müsse die lokale Bevölkerung die Verantwortung für die Projekte übernommen und alle Probleme im Zusammenhang damit selbst und eigenverantwortlich lösen.
Im Anschluss daran machten wir uns auf, um alle Projekte bzw. deren Fortschritt zu begutachten. Das Ergebnis war etwas ernüchternd, aber fairerweise muss man sagen, dass es immer und überall Anfangsschwierigkeiten gibt und Probleme sind dazu da gelöst zu werden. Die lokalen Projektverantwortlichen sind also aufgerufen, Lösungen zu finden und wir haben versprochen, dass wir für Input und Lösungsvorschläge jederzeit zur Verfügung stehen, allerdings von weit weg die Probleme nicht lösen können. Wir haben die Projektverantwortlichen dann mit klaren, quantitativen Zielen ausgestattet und sie gebeten, regelmässig Feedback über den Fortschritt zu geben.
In diesem Zusammenhang hatte ich dann auch ein sehr aufschlussreiches und interessantes Gespräch mit drei jungen Massai-Männern. Ich habe sie nämlich nach ihren Zukunftsvorstellungen befragt. Einer wollte der Chef einer grossen Firma werden und die beiden anderen sahen sich als zukünftige Shop-Besitzer, wobei nur einer der beiden eine ungefähre Vorstellung davon hatte, was er mit dem Shop eigentlich machen möchte, nämlich einen Handel mit Ersatzteilen. Der andere hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was er denn eigentlich mit einem Shop machen möchte. Hier muss noch viel passieren, und zwar zuallererst in den Köpfen der Menschen!
Am Abend stiess dann Rosaria, eine junge, italienische Freiwillige zu unserer kleinen Truppe. Rosaria wird die nächsten Wochen mit Giorgio gemeinsam die verschiedenen Massai-Gemeinden besuchen, um dort den Pilzbefall auf den Köpfen von vielen Kindern zu behandeln, der anscheinend relativ einfach mit Seife bekämpft werden kann. Darüber hinaus werden sie auch die Augen der Kinder mit einer Salzösung spülen, um damit das Entstehen von Augenentzündungen verursacht durch den feinen Staub idealerweise zu verhindern bzw. zumindest die Symptome etwas zu lindern.
Am nächsten Tag machten wir uns auf in Richtung Iloshon. Die Stimmung dort war überwältigend und wir wurden mit viel Glanz und Gloria empfangen. Man konnte die Aufregung und den Aufbruch richtiggehend spüren.

Wir führten dann intensive Gespräche mit allen Lehrern und vor allem mit Purity, der stellvertretenden Hauptlehrerin, die auch für die Organisation des Nasaru Lernzentrums verantwortlich ist. Mit grosser Freude stellten wir dann fest, dass aus den 16 angemeldeten Mädchen der Vorwoche bereits 82 geworden waren, d.h. dass das Lernzentrum mehr als voll ist, da wir ursprünglich mit 72 Mädchen gerechnet hatten und auch 72 Betten hergestellt worden waren. Wir besprachen kurz das weitere Vorgehen und gingen dann in alle Klassen, um uns kurz vorzustellen und das weitere Programm zu erklären. Da die Mädchen ab sofort viel mehr Zeit zum Lernen haben, da der lange Schulweg entfällt, lancierten wir auch eine neue Challenge für die gesamte Schule. Im Ranking der Schulen des Distriktes (insgesamt 12 Schulen), lag die Schule von Iloshon 2018 an 3. Stelle. Da wir mit einer Verbesserung der Leistung der Mädchen und idealerweise auch der durch die sie herausfordernden Mädchen motivierten Jungs rechnen, ist es das Ziel, dass Iloshon im nächsten Jahr die Nummer 1 wird. Diese Herausforderung haben wir dann auch den Eltern und allen Lehrern vorgestellt und bei Erreichen des Zieles ein grosses Fest mit Reis, Bohnen, Bananen, Fleisch und grünem Kuchen (Wunsch der Kinder – wir wissen allerdings nicht genau, was für ein Kuchen… werden es im Bedarfsfall aber sicher in Erfahrung bringen!) in Aussicht gestellt. Während wir in den unteren Klassen ein zahlenmässiges Gleichgewicht zwischen Mädchen und Jungs feststellen konnten, wurde insbesondere beim Besuch der 8. Klasse ganz klar, warum es Nasaru unbedingt brauchte: In dieser Klasse sind 10 Jungs und nur noch 5 Mädchen!

Im Anschluss besuchten wir Nasaru und sahen uns alles ganz genau an. Unsere Überraschung war gross als wir sahen, mit wieviel Liebe zum Detail und mit welcher unglaublichen Einfachheit bei maximaler Funktionalität Giorgio dieses Projekt umgesetzt hat. Ein grosses Dankeschön und Bravo an Giorgio von La Nostra Africa! Alle vier Schlafsäle verfügen über ein angrenzendes Badezimmer mit vier Waschbecken und vier kombinierten WCs/Duschen. Derzeit gibt es zwei grosse Wassertanks vor dem Zentrum. Wir werden aber demnächst mit dem Bau eines Brunnens beginnen, vorausgesetzt dass das geologische Gutachten auch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein von Wasser ergibt. Im Gespräch mit Purity tauchte dann auch sofort ein anderes Problem auf: In der Wahrnehmung der Mädchen bieten diese WCs nicht ausreichend Sichtschutz und Privatsphäre, worauf wir diesen Punkt sofort auf die Agenda für den Nachmittag nahmen.

Am Nachmittag starteten wir mit dem Teambuilding. Wir besuchten die Mädchen in jedem der insgesamt vier Schlafsäle. Dort wurde dann jeweils eine Saalverantwortliche gewählt und die Mädchen wurden aufgefordert, einen Namen für ihr neues Zuhause zu finden. Die Schlafsäle bekamen alle Namen von kenianischen Bergen: Mount Kenya, Mount Atlas, Mount Elgon und Mount Kilimanjaro. Die Mädchen wurden dann aufgefordert als Gruppe eine Zeichnung von «ihrem» Berg zu erstellen. Dann kam das Thema WC zur Sprache und die Mädchen wurden über die geplanten ausserschulischen Aktivitäten informiert. Purity sorgte für eine perfekte Übersetzung, da wir auch hier auf kulturelle Unterschiede stiessen: Die Aktivität für eine gesteigertes Selbstbewusstsein, die unter anderem auch sexuelle Aufklärung, persönliche Hygiene und Steigerung des Selbstwertgefühls umfasst, ist auf dem T-Shirt durch ein Mädchen dargestellt, die ein «Superwoman»-Shirt trägt. Natürlich hatten die Massai-Mädchen noch nie etwas von Superwoman gehört! Sie zogen auf jeden Fall dann alle ganz happy ihre T-Shirts an und gruppierten sich für ein Gruppenbild.

Der Tag für die Mädchen beginnt um 05.00 früh , wobei die für die Schlafsäle verantwortliche Massai ihnen aus der Bibel vorliest. Die Sprache der Massai, das Maa ist eine vom Aussterben bedrohte Sprache, da es nur ganz wenige ins Maa übersetzte Bücher gibt und neue Erfindungen und Begriffe werden direkt aus dem Englischen oder dem Kisuaheli übernommen und nicht ins Maa übersetzt. Eines der wenigen in Maa verfügbaren Bücher ist die Bibel! Im Anschluss daran müssen sie den Schlafsaal und die Bäder putzen bevor es dann ein Frühstück in Form eines Porridges gibt. Die Schule beginnt um 07:30 und endet um 15:30. Dann haben die Mädchen eine Pause bis sie sich dann um das Wasser zum Wäsche waschen anstellen müssen. Nach dem Abendessen kehren sie nochmals in ihre Klassenzimmer zum Lernen zurück und gehen dann gegen 09:30 ins Bett.


Den nächsten Morgen verbrachten wir in den Englischstunden der verschiedenen Klassen und es bewahrheitete sich, was wir bereits befürchtet hatten. Es fehlt an allen Ecken und Enden: Da nicht alle Schüler Schulbücher haben, schreibt der Lehrer die Erklärungen an die Tafel, die dann von den Schülern abgeschrieben werden. Ausserdem beobachteten wir immer wieder Schüler, die verzweifelt ihre Kugelschreiber schüttelten, bis wir feststellten, dass einfach keine Tinte mehr drin war. Bleistifte sind auch eine Mangelware und die Schuluniformen der Kinder und auch ihre Schuhe haben bereits mehrere Generationen an Schulkindern überlebt. Der Englisch-Unterricht ist daher auch sehr langsam und sicherlich nicht nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen aufgebaut. Insbesondere aktive Sprachverwendung und Terminologie kommen etwas zu kurz. Die Lehrer sind auch nach wie vor mit einem Stock ausgestattet, den sie auch gerne einsetzen….

Nach diesem Ausflug in die Alltagsrealität eines Massai-Schülers machten wir uns auf zum Meeting mit den Eltern. Da die Eltern aber ihre Kinder zum Vieh hüten brauchen und diese noch in der Schule waren, war die Anzahl der anwesenden Eltern begrenzt. So dauerte das Meeting für uns auch nicht sehr lange, da die Eltern danach noch schulinterne Agenden ohne uns besprechen wollten. Auf jeden Fall spürte man auch unter den Eltern eine sehr positive und wohlwollende Atmosphäre und auch die Bereitschaft, etwas ändern zu wollen. Sie drückten auf jeden Fall ihre enorme Dankbarkeit aus.
Dankbarkeit erwies uns auch Agnes von Iloshon für die Thermoskanne und die Warmhaltebox für ihre Chapati indem sie uns mit süssem Chai – Tee und frischen Chapati überraschte.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir dann mit verschiedenen Ateliers mit den Mädchen. Wir zeigten ihnen das Schneideratelier und das Häkeln und ihre Begeisterung und Motivation waren enorm. Auch beim gemeinsamen Lesen waren sie voller Enthusiasmus bei der Sache. Es war ein sehr intensiver und positiver Nachmittag. Gegen Ende kamen dann die inzwischen vollständig versammelten Eltern noch gemeinsam zu Nasaru, um sich auf ihre Art und Weise würdig zu bedanken. Die Frauen tanzten und sangen und wir bekamen zwei Massai-Umhänge mit «WeCare»-Logo geschenkt.

Zeit zum Abschied nehmen: Früh am nächsten Morgen ging es wieder nach Kitengela mit einem Zwischenstopp in Kajiado,wo wir Kugelschreiber, Bleistifte, Spitzer und Radiergummi für die 350 Schüler der Schule von Iloshon besorgten und auch die Ausstattung der Badezimmer von Nasaru mit Spiegeln und Abfallkübeln komplettierten. Der fähige Buchhändler in Kitengela hatte es tatsächlich geschafft, alle von der Regierung freigegebenen Bücher zu beschaffen. Die Freude bei den Kindern von Agnes und bei Agnes selbst war riesengross. Die Kinder tanzten und sangen und waren ganz aufgeregt. Wir werden sicherlich mit Agnes in Kontakt bleiben!

Zum Abschluss unserer Kurzvisite in der kenianischen Savanne besuchten wir noch den Nairobi National Park, der sich in bequemer 40 – Minuten Distanz (in Abhängigkeit vom Verkehr) vom internationalen Flughafen von Nairobi befindet. Erschöpft, aber zufrieden traten wir voller neuer Eindrücke, Erkenntnisse und Begegnungen unseren Rückflug an mit der Gewissheit: Wir kommen wieder!

Kinderehe
Afrika Nasaru Lernzentrum

Kinderehe

Am 10. Februar 2019 wird der Welttag der Ehe gefeiert. An diesem Tag soll die Ehe als Grundlage von Familie und Gesellschaft gefeiert werden. Ausserdem soll dieser Tag Werte wie Treue und Opferbereitschaft und die Freude des täglichen Ehelebens würdigen.

Wie aber empfinden Minderjährige ihr Eheleben bzw. welche Auswirkungen hat es auf das Leben von verheirateten Minderjährigen – in den meisten Fällen Mädchen? Welche Auswirkungen hat die Verheiratung von Minderjährigen auf eine Gesellschaft?

Von Kinderehe oder Kinderheirat spricht man bei Eheschliessungen zwischen einem volljährigen, meist männlichen, Ehepartner und einem Mädchen im Kindesalter. Aufgrund des Fehlens einer verbindlichen internationalen Definition von Kinderehe, wird oft die Definition der UN-Kinderrechtskonvention herangezogen, die unter Kinderheirat eine Eheschliessung versteht, bei der mindestens einer der Partner das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.

Laut UNICEF werden jährlich 12 Millionen Mädchen früh verheiratet – mit dramatischen Folgen:

Diese Mädchen verlieren ihre fundamentalen Rechte auf Schutz, Gesund-heit, Bildung, Spiel und Erholung.

Sobald aus Mädchen Ehefrauen werden, ist ihre Kindheit zu Ende. Sex, Mutterschaft und die Verantwortung für den Haushalt bestimmen ab sofort ihr Leben.

Darüber hinaus stellen Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt ein grosses Risiko für diese Altersgruppe dar, da ihre Körper noch nicht ausreichend für die Belastung durch Schwangerschaft und Geburt entwickelt sind.

Das Risiko bei der Geburt zu sterben ist für Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren doppelt so hoch wir für Frauen in ihren 20er Jahren. Für Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren ist das Risiko sogar fünfmal so hoch.
Jährlich sterben weltweit 50,000 Mädchen durch Geburt oder Schwangerschaft. Ausserdem ist das Risiko, dass ein Kind tot zur Welt kommt oder in der ersten Lebenswoche stirbt bei Müttern zwischen 15 und 19 Jahren um 50% höher als bei Müttern zwischen 20 und 29 Jahren.

Auffallend ist auch, dass die 20 Länder mit der höchsten Rate an Kinderehen auch Länder sind, die jeweils ein extrem geringes per capita Bruttoinlandsprodukt aufweisen. Es drängt sich also auch der Schluss auf, dass Kinderehen sich auch auf die Entwicklung von Gesellschaften negativ auswirken.

20 Länder mit der höchsten Rate an Kinderehen *

LandAnzahl Kinderehen
in %
BIP per capita **
Niger76%$1’200
Zentralafr. Rep.68%$700
Tschad68%$2’300
Mali55%$2’200
Bangladesch52%$4’200
Burkina Faso52%$1’900
Guinea52%$2’200
Südsudan52%$1’600
Mosambik 48%$1’300
Indien47%$7’200
Malawi46%$1’200
Somalia45%NA
Nigeria43%$5’900
Eritrea41%$1’600
Äthiopien41%$2’200
Madagaskar41%$1’600
Nicaragua41%$5’900
Uganda40%$2’400
Sierra Leone39%$1’600
Kamerun38%$3’700

*Prozentsatz Frauen zwischen 20 und 24 Jahre, die vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet wurden.
** Schätzung 2017
*** Wachstum 2017 im Vergleich zum Vorjahr
Quelle: UNICEF, State of the World’s Children, 2016; Basiert auf Clusteranalysen mit mehreren Indikatoren, Demographischen und Gesundheitsberichten und anderen nationalen Berichten und bezieht sich auf die jeweils aktuellsten Berichte aus den Jahren 2008 – 2014; CIA Factbook, www.cia.gov

In einer Pressemitteilung vom 6. März 2018 spricht die UNICEF von einem weltweiten Rückgang der Verbreitung von Kinderehen in den letzten zehn Jahren um 15 Prozent. Allerdings sind weltweit immer noch mehr als 150 Millionen Mädchen gefährdet. Die Abschaffung der Kinderehe ist eines der Globalen Entwicklungsziele für 2030, d.h. die Fortschritte müssen deutlich beschleunigt werden.

So wie Anju Malhotra, die UNICEF Expertin Genderfragen sagt: «Jede verhinderte Kinderehe gibt einem weiteren Mädchen die Chance, ihr Potenzial zu entfalten».

Kinderehe ist eine Menschenrechtsverletzung!

Die Organisation girlsnotbrides.org schätzt, dass in Kenia 4% aller Mädchen vor ihrem 15. Geburtstag und 23% aller Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet werden. Die UNICEF Studie „State of the World’s Children, 2016“ beziffert die Zahl der kenianischen Mädchen, die vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet wurden, auf 482.000! Mädchen in ländlichen Gebieten sind doppelt so häufig davon betroffen als Mädchen in urbanen Gebieten.

Deshalb möchten wir den Mädchen in Iloshion helfen!


Ihnen soll das Schicksal einer Kinderehe erspart bleiben und wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, ihre Schulausbildung zu vollenden. Deshalb haben wir 2018 mit dem Bau des Nasaru Lernzentrums für Massai-Mädchen begonnen.
Dieses Lernzentrum steht kurz vor der Fertigstellung und bietet Platz für 72 Mädchen. Nun planen wir noch die Errichtung eines Gemüsegartens, damit die Mädchen Zusatzqualifikationen erhalten und ausserdem lernen, sich selbst und ihre zukünftigen Familien gesünder zu ernähren. Ein Hühnerstall soll das Lernzentrum vervollständigen. Eier und Hühner stellen nicht nur eine nährreiche und gesunde Ergänzung des kärglichen Speiseplans dar, sondern darüber hinaus auch eine potentielle zukünftige Erwerbsquelle.

Für die Erweiterung des Nasaru Lernzentrums für Massai-Mädchen um einen Gemüsegarten und einen Hühnerstall brauchen wir noch Spenden! Jede Spende zählt – egal wie gross oder klein sie ist!

DANKE!

Quelle: Titel- und Beitragsbild
Eine junge Schaupielerin spielt eine 10-Jährige, die mit einem wesentlich älteren Mann verheiratet wird. Das Foto entstand im Rahmen einer „Amnesty International“-Aktion gegen Kinderehen
Foto: AFP

Afrika Farm in Afrika Hühnerzucht Masai Mama Africa Center (MMAC)

Susi und Manu go to Afrika – Teil 2

Auch dieses Jahr haben wir – Susi und Manu – uns wieder zu einem Realitätscheck nach Kenia aufgemacht. Wir wollten mit eigenen Augen sehen, wie sich die Projekte entwickeln. Ausserdem interessieren uns natürlich die Auswirkungen, die unsere Projekte auf die längerfristige Entwicklung der einzelnen Gemeinden haben.


Wir wussten nicht recht, was uns erwarten würden und waren daher auch sehr aufgeregt. In Olpirikata herrschte ein sehr gute Stimmung. Da wir an einem Sonntag ankamen und deshalb extra wegen uns auf die ausgedehnten Messezeremonien verzichtet wurde, kamen wir aber nicht um einige relativ lange Predigten von Laienpriestern herum. Es war ein sehr herzlicher Empfang.

Nach dieser Begrüssungszeremonie besuchten wir sofort den Bauernhof – das Acacia Camp, wie es von den Einheimischen genannt wird. Die lokale Massai-Bevölkerung hatte ja insgesamt 18 ha Land für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. Auf diesem Land steht jetzt ein Stall für 20 Kühe, drei Treibhäuser, mehrere Gemüsefelder, eine grosse eingezäunte Weide für die Kühe, ein Hühnerstall mit 250 Hühnern und 500 Aloe Vera Stauden. Die Treibhäuser sind notwendig, da in der Savanne oft ein starker Wind weht, der besonders die jungen und empfindlichen Gemüsepflanzen gefährdet.

Wir kamen dort gerade rechtzeitig zum abendlichen Melken um 17:00 Uhr. Unsere Überraschung war sehr gross, dort bereits eine Schlange an Menschen vorzufinden, die alle ihre eigenen Plastikbehälter dabei hatten, um frische Milch zu kaufen. Die Plastikbehälter erinnerten uns irgendwie an Waschmittelbehälter. Die Leute stellten sich brav an und warteten geduldig, bis sie an der Reihe waren.

Plastikbehälter, die als Milchkannen fungieren

Mitgebrachte „Milchkannen“

John Sawa Tuwei ist für die Farm verantwortlich und kümmert sich um die restlichen 6 Männer und 3 Frauen, die fix auf der Farm arbeiten. Die Männer kümmern sich um die Kühe, d.h. ihre Pflege, Fütterung und das Melken als auch um den Verkauf der Milch. Darüber hinaus bebauen sie die Felder und die Treibhäuser – wobei sie hier tatkräftigst von Antonio, einem Mitarbeiter von La Nostra Africa vor Ort, unterstützt werden. Die drei Frauen kümmern sich um die Pflege des Hühnerstalls und den Verkauf der Eier.

Die Stimmung in Olpirikata allgemein ist sehr gut, aufgrund des Brunnenprojektes war Olpirikata auch nicht von der letztjährigen Dürre betroffen, da es für das Dorf, und zwar sowohl für die Menschen als auch die Tiere, genügend Wasser durch den Brunnen gibt. Die Tatsache, dass es jetzt auch jederzeit Milch zu kaufen gibt, erscheint den Leuten wie ein Wunder. Man sieht Kinder auf der Strasse fröhlich mit ihren Milchkannen winken und die lokale Shopbetreiberin konnte ihr Geschäft durch eine kleine Bar mit dem Verkauf von Chai (Stark gezuckerter Tee mit heisser Milch) erweitern – sie ist sozusagen zum Starbuck’s von Olpirikata geworden.

Zum ersten Mal haben wir in Olpirikata selbst übernachtet, und zwar in einem Teil des Masai Mama Africa Centers. Die Versorgungslage dort ist sehr gut, da wir ausgezeichnet mit eigenen Tomaten, Eiern und Milch von der Farm bewirtet wurden. Giorgio will den Massai auch die Herstellung von Käse beibringen. Er hat daher aus Italien ein Labferment mitgebracht, um machte nun einen ersten Versuch mit der lokalen Milch. Nach dem Ansetzen der Milch mit dem Labferment musste das Ganze 24 Stunden ruhen. Dann wurde es von Antonio zu einem Käse verarbeitet. Wir haben das Ergebnis dieses ersten Versuchs gegessen, und waren sehr positiv überrascht.

Am nächsten Tag ging es dann nach Iloshion, um dort bei der Grundsteinlegung für den Bau des Nasaru Lernzentrums für Massai-Mädchen dabei zu sein. Iloshion hat letztes Jahr sehr unter der Dürre gelitten, und den Menschen dort geht es ein Stück schlechter als in Olpirikata. Trotzdem gab es einen überaus freundlichen und herzlichen Empfang. Die Kinder bildeten ein Spalier durch das wir hindurchliefen. Es war sehr emotional!

Dann hatten wir Gelegenheit die Pause der lokalen Schule zu beobachten:
Alle Kinder bringen am Morgen von zuhause etwas Milch mit. Diese Milch kommt dann in einen grossen Topf in dem Porridge für die Pause angerührt wird. In der Pause stellen sich die Kinder dann vor diesem Topf in einer Schlange an und bekommen jeweils ihre Portion.

 

Danach besuchten wir das neue Verwaltungsgebäude von Iloshion und machten zahlreiche Interviews mit Kindern und Erwachsenen.

Nach einer typischen lokalen Zeremonie mit vielen Reden und Geschenken begaben sich dann alle gemeinsam zum Bauplatz für das Nasaru Lernzentrum.

Es war eine sehr grosse Gruppe, die da durch die Savanne stapfte, da sich auch zahlreiche Eltern von Schulkindern zu dieser Feier eingefunden hatten. Die Lehrer forderten die Kinder auf, sich rund um die Grundfläche des zukünftigen Gebäudes aufzustellen. Es war sehr beeindruckend, da man so wirklich die Dimensionen des zukünftigen Gebäudekomplexes erahnen konnte. Wir legten dann symbolisch den ersten Stein und anschliessend verteilten wir noch Süssigkeiten an die Kinder. Ein bewegender Moment, auf den wir uns alle schon sehr lange gefreut hatten!

Unser nächster Halt war dann die Boma einer Familie in Olpirikata, die uns eingeladen hatte, um ein potentielles zukünftiges Projekt zu diskutieren. Die Familie wäre bereit Land für dieses noch genauer zu definierende Projekt zur Verfügung zu stellen. Auch hier wurden wir sehr freundlich empfangen, auch wenn wir beiden Frauen dann doch mit etwas Skepsis behandelt wurden.

Am Abend gab es dann eine von Antonio fabrizierte Pizza mit selbstgemachtem Käse und Tomaten von der Farm! Da wir Angst vor etwaigen Bakterien hatten, haben wir dann sicherheitshalber mit etwas Gin nachgespült – man weiss ja nie! Der nächtliche Toilettengang erwies sich als Abenteuer, das die Freundschaft zwischen Manu und Susi sicherlich positiv verstärkt hat. Das sind nämlich gemeinsame Erlebnisse, die man nie mehr vergisst und die verbinden. Überhaupt sind diverse Körperfunktionen auf solchen Reisen immer wieder sehr spannende Themen.
Als nächstes stand der Besuch von Singiraine an. Das ist eine Gemeinde mit ca. 2.000 Bewohnern, die über kein Wasser verfügt, obwohl das Flussbett direkt neben der Gemeinde verläuft. Hier bewahrheitet sich leider, dass das Gegenteil von «Gut» «Gut gemeint» ist. Eigentlich war hier von einer NGO eine Art Staudamm errichtet worden, allerdings ist das Projekt nicht vollständig fertiggestellt worden und so haben die Leute immer noch kein Wasser. Die Bevölkerung von Singiraine, d.h. die Frauen von Singiraine, muss 10 km und mehr laufen, um Wasser zu holen! Giorgio von La Nostra Africa hat hier eine Zusammenarbeit mit einer italienischen Universität, um zu ermitteln, was genau gemacht werden müsste und auch wie viel es kosten würde, um hier einen Staudamm zu errichten.

Nach einer langen und anstrengenden Fahrt nach Nairobi, machten wir uns dann noch auf die Suche nach der Gegend, wo Möbel verkauft werden, um eine Inspiration für unser nächstes Projekt zu bekommen. Bald gibt es mehr zu diesem Projekt…. Damit neigte sich unser kurzer, aber sehr intensiver Besuch auch wieder seinem Ende zu. Wir verliessen Kenia voller neuer Eindrücke und Ideen und sind uns sicher, dass wir wieder zurückkommen werden!

FGM Weibliche Genitalverstümmelung

Weibliche Genitalverstümmelung – aus der Sicht einer Gynäkologin

Als Gynäkologin mit eigener Praxis bin ich zwar nicht häufig, aber doch immer wieder, mit diesem Thema konfrontiert. Infolge von Zuwanderung aus Gebieten, in denen FGM praktiziert wird, tritt Genitalverstümmelung nämlich auch zunehmend in europäischen Ländern auf.
Es ist wichtig, dass wir auf dieses Thema sensibilisiert sind und wir mehr darüber wissen, um betroffenen Frauen adäquat zu begegnen und nicht aufgrund von mangelnder Erfahrung, innerer Ablehnung und Verurteilung von FGM, Fehlreaktionen entstehen.

Deshalb hier einige wichtige Hintergrundinformationen:

Die FGM (von einigen Autoren auch als weibliche Beschneidung bezeichnet) umfasst die teilweise oder komplette Entfernung oder sonstige Verletzung der äusseren weiblichen Genitalien aus kulturellen oder anderen, nicht therapeutischen Gründen.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind mindestens 200 Millionen Frauen weltweit von FGM betroffen. Man geht jährlich von 2 Millionen neuen Fällen aus, meist sind dies Säuglinge, Kleinkinder und junge Mädchen.

Historisches

Der Brauch der FGM existiert seit über 2000 Jahren.
Obwohl häufig religiöse Motive zu seiner Rechtfertigung herangezogen werden, schreibt keine Religion FGM vor. Der Brauch ist älter als das Christentum und der Islam. In den betroffenen Regionen pflegen Muslime, Katholiken, Protestanten, Animisten und Atheisten den Brauch.

Eine grosse Bedeutung haben auch soziale und kulturelle Argumente:

  • Tradition, Initiationsritus
  • Reinheitsgebot
  • Ästhetische Gründe
  • Bewahrung der Jungfräulichkeit
  • Bewahrung der ehelichen Treue
  • Förderung der Fruchtbarkeit
  • Stärkung der Gruppenzusammengehörigkeit

Dies sind nur einige Beispiele, die Liste lässt sich noch beliebig verlängern.

Geographie

FGM wird überwiegend in 28 afrikanischen Ländern südlich der Sahara und selten in einzelnen Regionen Asiens praktiziert. In Nordafrika ist Ägypten das einzige Land, das den Brauch praktiziert.

Formen der FGM

Es werden vier Formen von FMG unterschieden:

Typ 1  Sunna-Beschneidung: Ausschneiden der Vorhaut mit der ganzen oder einem Teil der Klitoris.
Typ 2 Ausschneiden der Klitoris und der inneren Schamlippen oder Teilen davon.
Typ 3 Infibulation: Entfernung der ganzen oder eines Teiles der äusseren Geschlechtsteile und Zunähen der Scheidenöffnung bis auf eine minimale Öffnung, aus der Urin und Menstruationsblut abfliessen kann. Vor Geschlechtsverkehr oder Geburt muss die Narbe wieder geöffnet werden, was zusätzlich Schmerzen verursacht. Dies ist die schlimmste Form von FGM.
Typ 4 Jede andere Prozedur, bei welcher die weiblichen Geschlechtsteile verletzt oder beschnitten werden (Anstechen, Einstechen oder Dehnen der Klitoris oder Ausbrennen oder Verätzen der Scheide).

Die Mehrheit aller Formen (80%) umfasst die Typen 1 und 2. Die Infibulation macht 15% der Fälle aus.

Durchführung der FGM

In der Regel sind es professionelle Beschneiderinnen, die den Eingriff vornehmen. In den meisten Fällen wird der Eingriff ohne Betäubung und ohne sterile Instrumente vorgenommen. Zu den Beschneidungsinstrumenten gehören Messer, Scheren, Rasierklingen, Glasscherben und Skalpelle.
In 70 % der Fälle wird FMG während der Kindheit praktiziert. In manchen Regionen kurz nach der Geburt, in anderen aber auch erst kurz vor der Hochzeit oder während der Pubertät.

Folgen der FGM

Weibliche Genitalverstümmelung hat gravierende physische und psychische Auswirkungen. Nach dem Eingriff kann es zu schweren Blutungen, Entzündungen, Tetanus, Blasenlähmung oder einer Blutvergiftung kommen, Folgen, die nicht selten tödlich enden.
Auch HIV kann über nicht gereinigte Instrumente übertragen werden.
Langfristig klagen Opfer oft über Schmerzen beim Urinieren oder während der Menstruation. Infektionen der Blase und Inkontinenz können auftreten, der Geschlechtsverkehr ist schmerzhaft und es kann auch zu Unfruchtbarkeit kommen.

Interessanter Weise bringen aber die betroffenen Frauen die Folgekomplikationen von FGM häufig nicht mit der genitalen Verstümmelung in Zusammenhang. Dies, da die FGM oft ein weit zurückliegendes Ereignis darstellt und sie dieses Problem mit den meisten Frauen ihrer Umgebung teilen («So ist eben das typische Leben einer Frau»).
Oft stehen bei betroffenen Frauen, die im Westen leben, die psychologischen Probleme im Vordergrund und die FGM kann bei den Betroffenen ein schweres psychologisches Trauma auslösen. Häufig kommt es zu einem Vertrauensbruch gegenüber der Eltern und Grosseltern. Ängste, Depressionen, Paarprobleme oder Psychosen können die Folge sein.

Rechtslage in der Schweiz

In der Schweiz ist FGM strafbar, weil es den Tatbestand der schweren Körperverletzung erfüllt. Dies gilt auch, wenn der Eingriff auf Verlangen der Patientin ausgeführt wird.

Abschliessend möchte ich noch einmal betonen, wie wichtig es im Umgang mit von FGM betroffenen Frauen ist, dass wir nicht nur die medizinische, sondern auch die rechtliche, kulturelle und ethische Problematik erkennen. Konfrontiert mit den Folgen eines Brauchs, den die meisten von uns vehement verurteilen, zeigen wir Betroffenen gegenüber eventuell Reaktionen, die für diese eine neue Quelle der Erniedrigung darstellen können. Das Thema muss also mit grosser Sensibilität angesprochen werden, aber es soll unbedingt angesprochen werden, denn wir müssen die Töchter betroffener Frauen vor dem gleichen Schicksal schützen.

Dr. Elisabeth Lebeda – Bosshard
Gynecologist (FMH)
Dorfstrasse 5
8700 Küsnacht

 

Afrika Farm in Afrika Hühnerzucht Mikrokredit

Fakten über das Ei

Seit August 2017 existiert die Masai-Farm in Olpirikata und sie war bereits fünf Monate später autonom, das heisst die zehn Männer, die auf der Farm arbeiten können bereits vom Verkauf der Milch bezahlt werden.

Aber wir haben auch Hühner auf der Farm und damit hängt auch ein Projekt für Microfinancing zusammen, das wir demnächst präsentieren werden. Als Einstimmung darauf und auch im Hinblick auf das nahende Osterfest haben wir schon mal ein paar Facts and Figures rund um das Ei zusammengetragen.

Happy reading!

Wie viele Eier legt ein Huhn?

Ein Huhn legt etwa ein Ei pro Tag. Das Ei wird innerhalb von 24 Stunden vom Dotter nach aussen aufgebaut. Hennen nutzen allerdings nur den linken Eierstock. Der rechte verkümmert. In einem Jahr macht das im Schnitt 280 Eier. Keine Eier legt das Huhn während der Mauser, dann wechselt es sein Federkleid, was zwar nicht sehr schön aussieht, aber ganz natürlich ist.

Was bestimmt die Farbe der Eier?

Die Farbe der Eier ist genetisch bestimmt und hängt nicht ab vom Gefieder der Hühner oder dem Futter, nein, sie ist abhängig von den Ohren der Tiere. Genauer gesagt wird die Eierfarbe von den Ohrscheiben, das sind die Hautlappen unter dem Ohr, welche direkt hinter den Augen liegen, bestimmt. Hühner mit weissen Ohrscheiben legen weisse Eier und Hennen mit roten Ohrscheiben legen braune Eier. Darüber hinaus gibt es noch sogenannte Grünleger, das sind Haushühner, die Eier mit grüner bis türkisfarbener Eierschale legen. Bei diesen Grünlegern sind die Ohrscheiben auch rot.

Natürliche Eierfaben - weiss, braun und grün

Natürliche Eierfarben – Quelle: Gmoose 1

Wie kommt die Farbe in die Eier?

Die unterschiedlichen Farben entstehen durch die Einlagerung von Farbpigmenten in der Eierschale, die aus Kalk besteht. Weisse Eier enthalten demnach keine Pigmente in der Schale.1) Für die grüne Farbe der Eier sorgt der Gallenfarbstoff Oocyan. 2)

Für die Färbung der Eier ist die sogenannte Schalendrüse im Legedarm der Henne zuständig. Sie sorgt dafür, dass Farbpigmente in die Kalkschale eingelagert werden, die zuvor als Abbauprodukt aus Blut oder Galle anfallen und in der Leber zwischengespeichert wurden. Kommen alle Farbstoffe zusammen, entsteht die Eifarbe braun. Fehlt dem Huhn das für die Farbbildung verantwortliche Gen, legt es weisse Eier.

Die Farbe der Eier wirkt sich allerdings nicht auf den Geschmack oder den Nährwert der Eier aus. Die Ernährung, Haltung und Genetik des Huhns sind dafür verantwortlich.

Warum ist das Ei nicht rund?

Ein rohes Ei ist lange nicht so empfindlich, wie es scheint. Trotz einer Schalendicke von nur 0,4 mm ist es unmöglich, ein aufrecht gehaltenes Ei zwischen den Fingern einer Hand zu zerdrücken und auch ein liegendes Ei ist so kaum «kaputtbar». Der Grund ist seine gebogene Form, wodurch der Druck, der an einer Stelle der Schale ausgeübt wird, sich über die Rundung gleichmässig über das ganze Ei verteilt. Die hohe Widerstandsfähigkeit des Eis ist natürlich auch auf die Belastung durch das Gewicht der Henne beim Brüten ausgerichtet.

Die Stabilität der gebogenen Form gilt allerdings auch für eine Kugel. Warum sich die Natur aber für ein anderes Verpackungsdesign entschieden hat, liegt in der Tatsache begründet, dass runde Eier viel leicht wegrollen würden, wenn sie aus dem Nest fallen. 3) Das kann man übrigens ganz einfach im Selbstversuch ausprobieren: Nimmt man einen Ball und ein Ei und legt beide auf einen Tisch, dann wird nach dem Anschubsen der Ball lange rollen und vielleicht sogar über die Tischkante auf den Boden fallen. Das Ei hingegen beschreibt eine Kurve und rollt unregelmässig.

Was enthält ein Ei?

Eier gehören zu den wertvollsten tierischen Nahrungsmitteln. Die biologische Wertigkeit von Eiern ist höher als die von Fisch, Fleisch und Milch. Das enthaltene Eiweiss hilft dem menschlichen Körper, wichtige Proteine für unterschiedliche Körperfunktionen zu bilden, spendet darüber hinaus noch Energie und ist wichtig für den Muskelaufbau.

Das Eidotter ist reich an Vitaminen (A, D, K, B12), Eiweiss, Kalzium, Eisen sowie Fett und Cholesterin. Der Dotter macht im Schnitt 42% des Gewichts eines Eis aus.

Das Eiweiss oder Eiklar besteht zu einem grossen Teil aus Wasser und Eiweiss und ist in Phasen unterschiedlicher Viskosität um den Dotter angelagert. Man unterscheidet vier verschiedene Eiweissschichten.

Die sog. Hagelschnüre (Chalazeen) halten von den Polgegenden her den Dotter in seiner zentralen Lage und sorgen so dafür, dass sich der Dotter nicht an die Eierschale anlagert. In einem frischen Ei ist die Zähflüssigkeit (Viskosität) des Eiweisses höher als in einem alten Ei. Das Eiklar macht durchschnittliche 58% des Gewichts eines Eis aus. 5)

 

Graphische Darstellung des Aufbau eines Eies

Quelle: http://www.deutsche-eier.info/das-ei/aufbau/

Wie lange halten Eier?

Frische Eier haben eine Mindesthaltbarkeitsdauer von 28 Tagen nach dem Legen. Auch nach 28 Tagen muss man die Eier noch nicht wegwerfen. Alte Eier sollten auf mindestens 70 Grad C erhitzt werden, damit sie für den Verzehr sicher sind.

Frischetests

Schwimmtest: Das ganze Ei in kaltes Wasser legen – frische Eier bleiben am Boden.

Schütteltest: Schüttelt man ein frisches Ei in der Nähe des Ohres, dann sollte nichts zu hören sein. Hört man ein Schwappen oder einen schwachen dumpfen Laut, dann ist das Ei bereits älter.

Aufschlagtest: Bei einem frischen Ei liegt der stark gewölbte Eidotter in der Mitte des Eiweisses. Das dickflüssige Eiweiss bildet einen Ring um das Eigelb. Ältere Eier haben einen flachen, breiten Dotter, seine Membrane platz leicht und das Eiweiss breitet sich dünnflüssig aus.

Lichttest: Hält man ein frisches Ei gegen eine Lichtquelle, so erkennt man gerade die helle Luftkammer an der stumpfen Seit des Eies. Der Dotter ist vielleicht schon ohne einen festen Umriss erkennbar. Ein älteres Ei (mehr als zwei Wochen) hat eine grössere Luftkammer und einen deutlich erkennbaren Dotter.

Riechtest:  Verdorbene Eier haben einen schwefeligen Geruch.

Wie lagere ich Eier am besten?

Frische Eier müssen nicht im Kühlschrank gelagert werden – ausser die Eier werden gekühlt im Supermarkt gekauft. Dann sollte die Kühlkette nicht unterbrochen werden und die Eier sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden, da gekühlte Eier starke Temperaturschwankungen nicht vertragen. Steigt die Temperatur, dann bildet sich auf der Schale Kondenswasser, welches die Cuticula beschädigt. Dadurch können Keime in das Innere des Eis gelangen. Allerdings schützt die Aufbewahrung im Kühlschrank die Vitamine im Ei vor Licht und Sauerstoff. Wichtig ist auch die Aufbewahrung der Eier mit dem spitzen Ende nach oben.  Werden die Eier andersherum gelagert, dann wandert die Luftblase und löst die Eihaut ab, was wiederum die Gefahr für das Eindringen von Bakterien erhöht.

Warum halten sich Eier an der frischen Luft?

Die rund 10.000 Poren an der Schale verleihen den Kalzit-Kristallen der Schale eine gitterähnliche Struktur und wirken wie ein Atmungsorgan. Eine intakte Schicht ist mit einer dünnen Schicht überzogen, der Cuticula, die das Eindringen von Keimen in das Ei verhindert. Allerdings zerstört Wasser diese Cuticula, die natürliche Schutzschicht von Eiern. Daher sollte man Eier vor dem Lagern niemals waschen. 4)

Drei braune Eier, wovon eines aufgeschlagen und der Dotter zu sehen ist.

Tipps und Tricks für den Umgang mit Eiern

  • Aufbewahrung am besten im Karton, geschützt vor Licht und Sauerstoff.
  • Frische Eier nicht an die pralle Sonne stellen.
  • Extreme Temperaturschwankungen beeinträchtigen den natürlichen Selbstschutz des Eis, verschlechtern die Qualität und beschleunigen den Alterungsprozess.
  • Eier, die das Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen nach dem Legen überschritten haben, sollten nicht mehr roh verzehrt werden. Auf 70° C durcherhitzt sind sie aber dann auch noch zum Backen oder Kochen oder auch als hartgekochte Eier einsetzbar.
  • Zu langes Kochen oder Kochen bei über 90°C kann durch eine chemische Reaktion zwischen dem Eisen im Eigelb und dem Schwefel im Eiweiss zur Bildung eines grünlichen Ringes um das Eigelb führen.
  • Ein Ei schmeckt erst ab dem 4. Tag nach dem Legen am besten.
  • Eier immer mit dem stumpfen Ende nach oben lagern, da sich sonst die Luftblase und der Eidotter verlagern. 6)
  • Frische Eier vor der Lagerung nicht waschen – das zerstört die natürliche Schutzschicht.
  • Eier nicht in der Nähe von stark riechenden Lebensmitteln aufbewahren.
  • Hartgekochte Eier lassen sich leichter schälen, wenn die Eier schon etwas älter sind, da dies mit wichtigen chemischen Veränderungen im Inneren der Schale verbunden ist. Ein älteres Ei verliert an Kohlendioxid durch die feinen Poren der Eierschale, wodurch sich der Säuregrad im Inneren des Eis verändert. 7)
  • Kaltes Abschrecken nach dem Kochen kann die Haltbarkeit eines hartgekochten Eis reduzieren. Normalerweise ist ein hartgekochtes Ei bis zu einem Monat haltbar, im Kühlschrank sogar bis zu sechs Wochen.
  • Eigelb- und Eiweissreste können eingefroren werden oder in einem kleinen Glas aufbewahrt werden. Als Schutz vor Austrocknung etwas Sonnenblumenöl oder kaltes Wasser darüber giessen und in den Kühlschrank stellen.
  • Die Eierschale kann als Dünger im Beet eingesetzt oder kompostiert werden.

 

Quellenangaben

  1. http://www.wirkochen.at/lexikon/Der-Unterschied-zwischen-braunen-und-weissen-Eiern/240782411
  2. Wikipedia: https://en.wiktionary.org/wiki/oocyan
  3. http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2010/die-perfekte-form-ei-100.html
  4. https://www.focus.de/gesundheit/praxistipps/eier-richtig-lagern-darauf-kommt-es-an_id_6931486.html.
  5. https://www.lebensmittellexikon.de/e0000520.php
  6. eier.de
  7. Zitiert nach Thomas Vilgis, Forscher am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz und Experte unter anderem für die Physik von Nahrungsmitteln im Artikel «Warum sich manches Ei schwer pellen lässt» vom 08.04.2012 https://www.welt.de/wissenschaft/article106156413/Warum-sich-manches-Ei-schwer-pellen-laesst.html

 

Afrika Kambodscha Kenia Kinder

Jahresrückblick 2017

Bevor der Monat Januar zu Ende geht, wollen wir noch einmal kurz auf das Jahr 2017 zurückblicken, welches einen Meilenstein in der Entwicklung unseres Vereins darstellt. Genau heute vor einem Jahr bin ich mit meiner Tochter nach Kambodscha gefahren, um dort das Safe House zu besuchen.

Es war eine sehr interessante, spannende und intensive Zeit mit der zauberhaften Theavy Bun und ihrem engagierten und sympathischen Mann Patrik Roux und natürlich mit den Kindern. Meine Tochter hat mit den Teenagern den Kleinen Prinzen von Antoine de Saint Exupéry auf Englisch gelesen und ihr Glückwunschkartenprojekt verfolgt.

Affen beobachten uns beim Fotografieren der Blumen im Tempel.

Die Motive der Glückwunschkarten von Annas Projekt mit den geflochtenen Glücks-Armbändern aus dem Safe House.

 

Ich habe mit Theavy am Femmes des Rizières Projekt gearbeitet, das zwischenzeitlich leider etwas ins Stocken geraten ist – das wir aber auf jeden Fall weiter bearbeiten möchten. Freiwillige Helfer zu diesem Projekt sind herzlich willkommen!

Auch meine Tochter Anna war sehr beeindruckt von ihrer Erfahrung im Safe House und ich möchte sie aus ihrem Praktikumsbericht zitieren: «Ich bin sprachlos. Armut ist relativ. Diese Kinder haben mir etwas gegeben, was ich gar nicht in Worte fassen kann und ich hoffe ich konnte ihnen auch so etwas geben. Sie fehlen mir, und ich hätte sie gerne näher kennengelernt. (…) Wenn ich nun andere höre, wie sie sich über etwas Materielles beklagen, merke ich, was für ein Luxus es ist sich darüber beklagen zu können.»

In den folgenden Monaten wurde fieberhaft an der Webseite gebastelt und die Vorbereitungen für den 10. Bazaar liefen an.

Am 07. Juli 2017 ging es dann nach Kenia für den Spatenstich des Baus des Massai Bauernhofes.  Hier gibt es auch unseren Reisebericht. Manuela und ich besuchten die Gemeinde Olpirikata, deren Bewohner 18 ha Land für das Projekt «Bauernhof» zur Verfügung gestellt hatten. Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und wir versuchten, insbesondere den Männern vor Ort die Notwendigkeit der Übernahme von Verantwortung für den Bauernhof klar zu machen. Das Projekt «Bauernhof» ist bis jetzt sehr erfolgreich. Der Milchverkauf wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen und im November wurde auch bereits das erste Kalb geboren. Das zweite Kalb soll im März auf die Welt kommen  – wir sind schon sehr gespannt. Es fehlen noch verschiedene Bereiche des Bauernhofes, wie z. B. der Deich und die vollständige Bepflanzung. Die Erwartungen an die Verbesserung der Ernährungssituation der Bevölkerung durch den Anbau von Obst und Gemüse sind hoch. Auch soll die angebaute Aloe Vera dann kommerzialisiert werden und damit eine weitere potentielle Einnahmequelle darstellen.

Die nächste Station war Iloshion, wo wir uns für die Unterstützung des Projektes «Nasaru – Lernzentrum für Mädchen» entschieden.

Die Mädchen von Iloshion, die vom Nasaru Lernzentrum für Massai-Mädchen profitieren werden.

In Tanzania lernten wir dann Mokili kennen, der für uns diese wunderschönen Ponchos machte. Die Ponchos können um 120 Fr bei uns bezogen werden. Bei Interesse bitte Mail an hello@wecare-association.com.

Im November fand dann die 10. Ausgabe des Susi’s Bazaar statt und wir konnten mit den Satelliten-Veranstaltungen dazu insgesamt 80.000 Franken erzielen. Ein grosses Danke an alle Spender und Teilnehmer!

 

 

Für 2018 haben wir ganz viel vor, so wollen wir ein Stipendien Programm für talentierte Studenten lancieren, die wir fördern und an passende Paten vermitteln wollen. Ausserdem möchten wir gerne in Kenia Ausbildungsplätze nach Schweizer Modell (Hotelfachschule) schaffen. Darüber hinaus muss natürlich das Projekt Nasaru umgesetzt werden.

Einen weiteren Anlass gibt es am 1. März 2018, dann findet nämlich im Weissen Wind in Zürich eine Aufführung des extrem erfolgreichen Einpersonenstücks «Caveman» zugunsten der WeCare-Association statt. Tickets und Info gibt es hier.

Es wird ein spannendes Jahr!

Afrika Bau Farm in Afrika

Wir bauen eine Farm in Afrika

Am 17. Juli 2017 war es soweit und in Olpirikata begann der Bau des langersehnten Bauernhofes. In dieser ersten Bauwoche waren 10 Männer vor Ort, die mit der Rodung des Landes starteten. Die insgesamt 18 Hektar waren der italienischen NGO „La Nostra Africa“ von den Massai für den Bau der Farm zur Verfügung gestellt worden. Die Farm ist von den Massai bereits vor Fertigstellung auf  den Namen „Acacia Camp“ getauft worden.

In der darauffolgenden Woche kam auch der Traktor und die Arbeiten schritten zügig voran.

Neugierig betrachten die Schulkinder den Baufortschritt.

 

Am 25. Juli 2017 wurde mit der Einzäunung des Bauernhofes begonnen. 43 Massai-Männer wollten sofort ihre Arbeit antreten. Leider mussten wir ihnen mitteilen, dass nur 10 von ihnen eine fixe Anstellung am Bauernhof bekommen. Wir hoffen, dass das Projekt schnell wächst!

Bis zum 20. August 2017 wurden auch 500 Aloe Vera Pflanzen entlang der 1 Km langen Grenze des „Acacia Camps“ gepflanzt. Die Aloe Vera sollen später dann zur Produktion einer Hautcreme verwendet werden.

 

Der Stall nimmt auch langsam konkrete Formen an.

Am 28. August 2017 ging es zum Viehkauf auf die Gogar Farm. Diese Farm gehört einem Engländer, der seit 1949 in Kenia lebt und heute auf 16.2 km2 Land 1.100 Kühe hält. Es wurden insgesamt 20 Kühe gekauft, wovon 2 bereits trächtig waren. Das erste Kalb des Acacia Camps wird im November zur Welt kommen und das zweite Kalb soll im März 2018 das Licht der Welt erblicken.

 

10 Tage später erfolgte die Lieferung der geimpften Kühe inklusive Stammbaum nach Olpirikata.

Endlich zuhause angekommen!

Kühe in ihrem neuen Zuhause.

Die Kühe in ihrem neuen Zuhause.

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 8. September 2017 wurden bereits 40 Liter Milch gemolken, die dann am Markt von Kajiado zu 0.70 Cents pro Liter verkauft wurden. Dadurch können 7 Männer 3 Euro pro Tag verdienen. Am gleichen Abend wurden 28 gemolkene Liter direkt an die Bevölkerung von Olpirikata verkauft, die vor dem Bauernhof Schlange standen, um Milch kaufen zu können.

In der darauffolgenden Woche wurde mit dem Anbau begonnen. Die Milchproduktion ist gut angelaufen. Jede Kuh gibt circa 10 Liter pro Tag – in der Regel dauert es mindestens einen Monat bis die Nahrungszufuhr und die Milchproduktion einigermassen gut eingestellt sind. Derzeit muss die Milch nicht mal nach Kajiado gebracht werden, da die Nachfrage in Olpirikata so gross ist. Ausserdem kommen auch Leute aus anderen Gemeinden wie Karero, Ilailupa und Rruya, die Milch kaufen wollen.

Am 28. September 2017 war Zahltag und die Männer sind sehr stolz auf ihre Arbeit und die produzierte Milch.

Lorenzo, ein Student an der Universität Mailand schreibt seine Diplomarbeit über das Projekt und der gute Projektfortschritt ist auch ihm und seinem Einsatz zu verdanken.

Es gibt sogar eine Liste mit Regeln für den Stall, welcher sehr ordentlich und sauber daherkommt. Die Sauberkeit ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Männer wegen Unordentlichkeit eine Woche lang nicht bezahlt wurden.

Englische Regeln für das Verhalten der Arbeiter auf dem Bauernhof.

Regeln für das Verhalten im und um den Bauernhof.

Es wurden auch bereits angepflanzt und in circa einem Monat wird es das erste Gemüse geben. Wir werden darüber berichten.

Afrika Tansania

Internationaler Tag der Aufklärung über Albinismus

Albinismus kommt von lateinisch albus, was weiss heisst. Laut Wikipedia ist es eine Sammelbezeichnung für angeborene Störungen in der Biosynthese der Melanine, die sich auf die daraus resultierende heller Haut-, Haar und Augenfarbe aber auch auf andere Merkmale auswirken. Der nicht nur bei Menschen auftretende Albinismus kann zu einer nach aussen sehr auffälligen Erkrankung werden, was insbesondere in Afrika leider zu einer sehr grossen Diskriminierung bis hin zur Verfolgung von Menschen mit Albinismus führen kann. Ausserdem ranken sich verschiedene Mythen um Menschen mit Albinismus. So leiden Kinder mit Albinismus  in Afrika nicht nur unter der Sonne, sondern auch unter Menschen, die Jagd auf sie machen. Körperteile von von Albinismos betroffenen Personen versprechen Reichtum. Laut einem Artikel in «The Citizen» vom 10. Mai 2016 befanden sich im grössten Schutzzentrum für Albinos in Tansania, dem Buhangija in Shinyanga, 301 betroffene Kinder. In ganz Tansania gibt es 32 Schutzzentren. In einem Jahr hatte es 8 Fälle von Übergriffen auf betroffene Kinder gegeben.

Hier gibt es einen interessanten Bericht über eine Organisation in Amerika, die sich der betroffenen Kinder annimmt.

 

 

Afrika Farm in Afrika

Weltbauerntag

Der Weltbauerntag (1. Juni) wurde erstmals 2000 in Verbindung mit der Weltausstellung Expo in Hannover ausgerichtet und dann im Jahr 2002 von der UNO bzw. der UNESCO ausgerufen. Er soll daran erinnern, dass Bauern weltweit für die Erzeugung von Lebensmitteln sorgen. Allerdings hat „der Bauer“ ganz viele Gesichter.

Wir freuen uns, dass bald noch neue „Bauerngesichter“ dazugekommen: die Massai von Olpirikata! In diesem Sinne denken wir heute auch an die Massai-Bevölkerung in Olpirikata (Kenia), wo demnächst das grosse Bauernhof-Projekt realisiert werden wird. Von der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bologna wurden bereits die für die lokale Erde und Gegebenheiten idealen Pflanzen festgelegt. Im Juli ist Spatenstich! Hier geht’s zur Projektbeschreibung.

Wie die Massais so leben, das kann man hier nachlesen.

Afrika

Kenia: Impfungen Kinder

Dr. Angela hat von uns eine Karotte in Form einer Prämie bekommen, damit die restlichen – bereits finanzierten Impfungen – so schnell wie möglich an die Kinder kommen. Die Deadlines sind Ende April, Ende Mai und Ende Juni….. hoffen wir, dass es klappt. Wir halten euch auf dem Laufenden…

Dr. Angela - zuständige Ärztin beim Masai Mama Africa Center in Olpirikata

Go, go…Dr. Angela